Puttgarden – Ein schrottreifer Fischlaster, zwei Festnahmen, vier unerlaubte Einreisen und vier Zurückweisungen aus Dänemark – das ist die Bilanz einer achtstündigen Schwerpunktkontrolle zum Thema unerlaubte Migration im Fährhafen Puttgarden am vergangenen Mittwoch.
Zwischen 13 und 21 Uhr wurden im Bereich der Einreise sämtliche Fahrzeuge einschließlich der international verkehrenden und von der Fähre aus Dänemark kommenden Eurocity-Züge in Augenschein genommen beziehungsweise kontrolliert.
Wie die Bundespolizei weiter berichtet, stand dabei zwar hauptsächlich das Thema Migration im Fokus der kontrollierenden Beamten, auf andere Sachverhalte im Zusammenhang mit grenzüberschreitender Kriminalität wurde ebenfalls geachtet. Im Laufe der Kontrollen reisten vier Personen, die nicht im Besitz von zu einer Einreise nach Deutschland erforderlichen Papieren waren, mit einem Eurocity. Die Männer stammten ursprünglich aus dem Irak, Afghanistan sowie Äthiopien. Zusätzlich wurden vier Personen aus Dänemark zurückgewiesen. Sämtliche Personen wurden nach Abschluss der erforderlichen polizeilichen Maßnahmen an eine Jugendhilfeeinrichtung übergeben oder an die zuständige Erstaufnahmeeinrichtung weitergeleitet.
Zwei Fahrzeugführer, die ihr Fahrzeug nicht ordnungsgemäß pflichtversichert hatten, erhielten eine Anzeige, ihnen wurde die Einreise mit dem Fahrzeug verweigert. Eines der Fahrzeuge war ein schrottreifer Kleinlaster, der mit seiner Ladung Fisch durch Deutschland bis nach Spanien wollte. Die Windschutzscheibe war gesplittert, die hinteren Scheinwerfer nur mit Draht befestigt, das nicht gültige Kennzeichen war mit Draht an einem Griff befestigt und von der angeblich gefrorenen Ladung tropfte das Wasser in Rinnsalen durch alle Lücken und Rostlöcher. Auch die zuständigkeitshalber informierten Beamten der Landespolizei konnten über den Zustand des Fahrzeugs nur mit dem Kopf schütteln.
Bei der Kontrolle eines Pkw mit dänischen Kennzeichen wiesen sich die beiden Insassen, zwei Männer im Alter von 39 bzw. 40 Jahren, mit polnischen Identitätspapieren aus. Die Überprüfung ergab, dass beide Männer zur Festnahme ausgeschrieben waren. Beide waren 2003 in Nordrhein-Westfalen wegen schweren Raubes zu Freiheitsstrafen verurteilt worden, von denen noch jeweils fast vier Jahre abzusitzen waren. In den Diensträumen der Bundespolizei wurden die Haftbefehle angefordert und den Männern eröffnet; anschließend ging die Weiterreise in einem Dienstfahrzeug der Bundespolizei in die nächste Justizvollzugsanstalt.
„Die innerhalb von acht Stunden angefallenen Sachverhalte bestätigen uns darin, dass unsere Schwerpunktkontrollen erforderlich sind. Wir werden weitere Einsätze dieser Art planen und im Rahmen unserer Ressourcen und unserer personellen Möglichkeiten durchführen“, heißt es weiter in der Mitteilung der Bundespolizei.