Heiligenhafen – Weil ihm der spätabendliche Besuch seiner Freundin am Dienstag (9.1.) in einer Klinik in Heiligenhafen verweigert wurde, schlug ein Mann die diensthabende Ärztin und eine ihr zu Hilfe eilende Kollegin nieder. Ohne Erfolg durchsuchte der 41-Jährige ihren Rucksack nach einem Generalschlüssel und flüchtete anschließend mit Rucksack und Handy der Geschädigten.
Den Ermittlungen der Polizei zufolge war der Mann mit einem Taxi aus Kiel nach Heiligenhafen gekommen. Er ließ den Taxifahrer vor der Tür warten, um seiner Freundin einen Besuch abzustatten. Um 21.30 Uhr kam es zu dem ablehnenden Gespräch mit dem Personal der Station, worauf der Beschuldigte in der oben beschriebenen Form aggressiv reagierte. Nachdem der gesuchte Schlüssel für ihn nicht auffindbar war, begab sich der Flüchtende zurück zu dem wartenden Taxi und ließ sich weiter nach Oldenburg chauffieren. Dort versuchte er – ebenfalls ohne Erfolg – mit der entwendeten EC-Karte der Ärztin Geld abzuheben. Unter Ankündigung eines großzügigen Geldbetrages wurde der Taxifahrer nunmehr aufgefordert, seinen Fahrgast auf die Insel Fehmarn zu befördern.
Um 22.35 Uhr wurde den im Einsatz befindlichen Streifenwagen über Funk mitgeteilt, dass sich das gesuchte schwarze Taxi mit Kieler Kennzeichen mittlerweile auf dem Gelände einer direkt an der Bundesstraße 207 liegenden Tankstelle befinden würde. Der 50-jährige Kieler Taxifahrer berichtete den Einsatzkräften wenig später, dass der flüchtige Mann sofort beim Befahren des Tankstellengeländes aus dem noch rollenden VW Touran gesprungen und in Richtung eines hinter dem Tankstellengelände befindlichen Knicks davongelaufen sei. Den in der Klinik geraubten Rucksack hatte der Tatverdächtige im Taxi zurückgelassen.
Mit Unterstützung eines Diensthundes und unter Zuhilfenahme von Wärmebildkameratechnik und eines Hubschraubers der Bundespolizei-Fliegerstaffel aus Fuhlendorf konnte der Flüchtige um 23.52 Uhr in der „Alten Sundstraße" vorläufig festgenommen werden. Der Beschuldigte wurde zur Durchführung der weiteren polizeilichen Maßnahmen in das Zentrale Polizeigewahrsam in Lübeck gebracht.