Kiel – Der Tourismus in Schleswig-Holstein ist ein immenser Wirtschaftsfaktor. Der Bruttoumsatz betrug im Jahr 2017 knapp 9,5 Milliarden Euro, der Beitrag zum Volkseinkommen stieg auf 5,9 Prozent und insgesamt konnte Schleswig-Holstein gut 232 Millionen Aufenthaltstage verzeichnen. Das ist das Ergebnis des aktuellen Sparkassen-Tourismusbarometers, präsentiert vom Tourismusverband Schleswig-Holstein (TVSH) und dem Sparkassen- und Giroverband Schleswig-Holstein.
„Es ist ein herausragender Erfolg, dass wir ein Kernziel der Tourismusstrategie 2025 bereits im Jahr 2017 erreicht haben", sagte Tourismusminister Dr. Bernd Buchholz. „Knapp 9,5 Milliarden Euro Bruttoumsatz ist eine Steigerung gegenüber dem Ausgangsjahr 2012 um knapp 37,7 Prozent. Unser Ziel war lediglich eine Steigerung um 30 Prozent bis 2025." Erfreulich sei auch, dass sich die Zahl der Arbeitsplätze im Tourismus auf 168.000 erhöht habe, 2015 waren es noch 151.300.
Weiter führte er aus, sich nicht auf den Erfolgen auszuruhen: „Wir wollen, dass die Gäste, die zum ersten Mal zu uns kommen, auch ein zweites und drittes Mal kommen. Das schaffen wir nur mit einem sehr guten Angebot, einer sehr guten Qualität und einem sehr guten Service."
Der Tourismus in Schleswig-Holstein umfasst weit mehr als die Übernachtung ab zehn Schlafgelegenheiten, die in der amtlichen Tourismusstatistik erfasst werden. Zählt man neben den statistisch erfassten 29,9 Millionen. Übernachtungen alle Übernachtungen
im Land zusammen – also auch die in Privatunterkünften, Verwandten- und Bekanntenbesuche, Nächte in Reisemobilen und Sharing-Angebote – so kommt man auf eine Zahl von rund 87 Millionen. Noch größer ist die Zahl der Tagesgäste mit knapp 146 Millionen Besuchern.
Großes Potenzial fordert auch Investition
Für die touristischen Akteure im Land birgt das großes Potenzial. Um sich auch weiterhin erfolgreich am Markt aufstellen zu können, seien laut Reinhard Boll, Präsident des Sparkassen-und Giroverbands Schleswig-Holstein, aber auch Investitionen gefordert, etwa in die Instandhaltung sowie in die Weiterbildung der Mitarbeiter, in Qualität und Marketing.
Neben den wirtschaftlichen könne man auch die positiven Wirkungen des Tourismus für Image, Standortqualität und Lebensqualität der Bevölkerung stärker hervorheben, betonte Frank Behrens vom TVSH: „Leben, wo andere Urlaub machen ist in Zeiten des Fachkräftemangels ein starkes Pro für unsere Branche."