Foto: Arno Reimann
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Kiel – Vom Appchecker oder Gamesguide, bei denen Jugendliche digitale Plattformen bewerten, über ein Aufklärungsprojekt zum Thema E-Zigaretten und ein Musikprojekt, das den interkulturellen Austausch fördert, bis zur Demokratiewoche, die Schülerinnen und Schüler multimedial organisiert haben – bereits zum sechsten Mal hat das Land gemeinsam mit dem Offenen Kanal Schleswig-Holstein (OKSH) am 7. April in Kiel den Medienkompetenzpreis Schleswig-Holstein verliehen.

„In Zeiten von rasend schnellen Informationsflüssen über diverse Social Media Kanäle mit all den Fake News und Deepfakes, die auch dort zu finden sind, hat die Bildung der Medienkompetenz für uns als Landesregierung eine außerordentlich hohe Bedeutung. Der kritische Umgang mit Medien ist ein Eckpfeiler für das Funktionieren unserer freiheitlich demokratischen Grundordnung. Der Auf- und Ausbau der Kompetenz in dem Bereich betrifft uns alle und kann nicht früh genug beginnen“, sagte Dirk Schrödter, Minister für Digitalisierung und Medienpolitik. „Mit den Preisen würdigen wir innovative Projekte, aber vor allem die herausragende Arbeit der Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen, die sich in der außerschulischen und außerunterrichtlichen Medienkompetenzbildung engagieren.“

„Demokratie lebt vom Mitmachen – wenn digitale Medien helfen, eigene Sichtweisen zu formulieren und damit gesehen zu werden, ist das ein Stück gesellschaftliche Teilhabe“, sagte Henning Fietze, Leiter des Offenen Kanals Schleswig-Holsten. „Viele der 54 Einreichungen aus dem Land und auch die Siegerprojekte fördern genau dies – ein toller Erfolg der Medienbildung in Schleswig-Holstein.“

Der Medienkompetenz-Preis Schleswig-Holstein ist mit insgesamt 15.000 Euro dotiert und wird von einer Jury in drei unterschiedlichen Kategorien verliehen – außerunterrichtliche Projekte, außerschulische Projekte und der Sonderpreis für Projekte, in denen Kooperation eine besonders große Rolle spielt. In diesem Jahr gab es 54 Einreichungen, aus denen sieben Projekte ausgewählt werden. Die ausgezeichneten Projekte setzen neue pädagogische Methoden ein, befassen sich mit modernen Medientechniken, thematisieren aktuelle Inhalte, haben Modellcharakter und bringen unterschiedliche Anbieter zusammen.

Die Preisträgerinnen und Preisträger in der Kategorie außerunterrichtliche Projekte an der Schule:

1. Platz (3.000 Euro): Gymnasium Lütjenburg (Kreis Plön) mit dem Projekt „Demokratie-Woche: Demokratie leben!“: Schülerinnen und Schüler haben eine Themenwoche initiiert, die unter dem Motto „Demokratie leben!“ stand. Sie entwickelten eine Mitmachausstellung, die von den Jahrgängen 9 – 13 jeweils während einer Doppelstunde besucht wurde. Die Ausstellungselemente umfassten einen KI-Parcour, ein Flyer zu Fake News und Verschwörungserzählungen, ein digital produziertes Quiz sowie Podiumsdiskussionen und Vorträge.

2. Platz (2.000 Euro): Grundschule „Schule am Deich“ in Herzhorn (Kreis Steinburg) mit dem Projekt „Appchecker“: Das Projekt wird von der Schule im Rahmen ihrer Nachmittagsbetreuung angeboten. Die „Appchecker“ beschäftigen sich mit Kreativ-, Lern- und Gaming-Apps für Smartphone und Tablet. Sie testen jeweils und App, bewerten diese und stellen die Ergebnisse online auf www.appchecker.info zur Verfügung.

3. Platz (1.000 Euro): Carl-Jacob-Burckhardt-Gymnasium Lübeck mit dem Projekt „Schule Vape Wissenschaft“:

Hierbei handelt es sich um ein Präventions- und Aufklärungsprojekt für Schülerinnen und Schüler über die Risiken von E-Zigaretten und weiteren Nikotinprodukten. Durch interaktive und spielerische Methoden lernten die Jugendlichen kritisches Denken, Forschungsmethodik, Präsentationsfähigkeiten gesundheitliche Auswirkungen und effektive Forschung.

Die Preisträgerinnen und Preisträger in der Kategorie außerschulische Projekte:

1. Platz (3.000 Euro): Büchereizentrale Schleswig-Holstein mit dem Projekt „Gameguides“: Kinder und Jugendliche testen und bewerten in wöchentlich stattfindenden Gameguides-Gruppen digitale Spiele anhand eigener Kriterien und veröffentlichen ihre Perspektive auf www.game-guides.org. Pädagogen und Pädagogikstudierende veröffentlichen dazu regelmäßig die pädagogische Perspektive.

2. Platz (2.000 Euro): Bücherpiraten e. V. Lübeck mit dem Projekt „Wie tickt die Welt – Kinderpodcast“: Die Kinder wählen jedes Thema einer Podcast-Folge selbst aus. Sie haben Fragen und suchen nach Antworten. Dazu befragen sie Fachleute und Passanten, durchforsten Bücher, spielen Szenen nach und tauschen sich miteinander aus. „Wie tickt die Welt“ ist eine Mischung aus Interview-, Gesprächs-, und Wissenspodcast.

3. Platz (1.000 Euro): Jugendzentrum Süderbrarup (Kreis Schleswig-Flensburg) mit dem Projekt „Jugendratgeber“: Der „Jugendratgeber“ ist ein TikTok-Projekt, das relevante Themen wie psychische Gesundheit (Mental Health) und Alkoholkonsum jugendgerecht aufbereitet. Mit einem altersgerechten Format und innovativer Technik fördert es niedrigschwellig Dialog und Information. Das Projekt ist landesweit übertragbar.

Sonderpreis (1.000 Euro) des Netzwerks Medienkompetenz Schleswig-Holstein für Projekte, in denen Kooperation eine besonders große Rolle spielt:

Stiftung neue Musik-Impulse Schleswig-Holstein (Eutin) mit dem Projekt „Discover Beyond Borders“: Das Projekt verbindet Musik und digitale Medienbildung. Jugendliche komponieren mit Ableton eigene Stücke und präsentieren sie live. Das Projekt stärkt kreative Medienkompetenz, fördert interkulturellen Austausch und zeigt, wie digitale Tools künstlerische Prozesse bereichern können.

(Quelle: Vivien Albers, Frauke Zelt)