Kiel – Trotz gebremster Konjunktur hält sich der schleswig-holsteinische Arbeitsmarkt aus Sicht von Arbeits- und Wirtschaftsminister Claus Ruhe Madsen weitgehend stabil: „Auch wenn die wirtschaftliche Flaute auf Bundesebene zunehmend unseren Mittelstand erreicht, verzeichnen wir einen Höchststand bei den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten“, sagte Madsen mit Blick auf die heute (29. November) vorgelegten Zahlen der Bundesagentur für Arbeit.
So sei die Zahl der Arbeitslosen im November gegenüber dem Vormonat zwar um 1.300 (+1,4 Prozent) gestiegen, im Vorjahresvergleich sogar um sechs Prozent. Doch auch die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten wuchs nach der aktuellsten Auswertung aus September gegenüber dem Vorjahr um 0,4 Prozent (+ 4.700) auf 1.070.500. Dies ist laut Madsen vor allem auf das Gesundheits- und Sozialwesen, die öffentliche Verwaltung und die Energie- und Wasserversorgung zurückzuführen. Aktuell liegt die Zahl der Arbeitslosen bei 92.600, die Arbeitslosenquote beträgt 5,7 Prozent.
Wie Madsen weiter sagte, tragen schwierige wirtschaftliche Rahmenbedingungen und daraus resultierende Unsicherheiten bei Investitionsentscheidungen und Zurückhaltung im privaten Konsum dazu bei, dass Unternehmen derzeit von der Neueinstellung arbeitsloser Menschen absehen oder gar Stellen abbauen wollen. Gleichzeitig bleibe der Bedarf der Unternehmen an gut qualifizierten Fachkräften aber weiterhin hoch.
„Die steigenden Arbeitslosenzahlen täuschen darüber hinweg, dass der Fachkräftebedarf eine anhaltende Herausforderung bleibt, die durch den demografischen Wandel noch verstärkt werden wird. Deshalb ist es nun von großer Bedeutung, dass Betriebe in Schleswig-Holstein ihre qualifizierten Beschäftigten halten und durch Weiterbildung für zukünftige Entwicklungen fit machen“, appellierte der Minister.
Außerdem brauche es in den Betrieben nach wie vor eine größere Offenheit, leistungsbereiten Menschen aus dem In- und Ausland eine Chance zu geben, auch wenn nicht gleich alle beruflichen Anforderungen vollständig erfüllt werden. Ein möglicher konjunktureller Aufwärtstrend würde sonst durch den Fachkräftemangel wieder erheblich ausgebremst, so Madsen.