Mölln – Gleichstellungsministerin Aminata Touré hat dazu aufgerufen, weiterhin laut und engagiert gegen Gewalt an Frauen vorzugehen. „Gewalt gegen Frauen und Mädchen nimmt leider immer weiter zu. Das können und dürfen wir nicht hinnehmen. Es braucht uns alle, um Gewalt gegen Frauen zu beenden“, sagte Touré heute bei der Veranstaltung „Gewalt kommt nicht in die Tüte“ anlässlich des Internationalen Tags gegen Gewalt an Frauen in Mölln.
„Wir denken manchmal, dass Gewalt gegen Frauen der Vergangenheit angehört, aber es ist für viele tägliche Realität physische oder psychische Gewalt zu erfahren. Gewalt gegen Frauen zieht sich quer durch unsere Gesellschaft“, so Touré weiter. Deshalb sei die Aktion „Gewalt kommt nicht in die Tüte“, bei der Bäckereien mit bedruckten Brötchentüten seit Jahren auf das Thema aufmerksam machen, unglaublich wichtig. Die Aktion mache betroffene Menschen niedrigschwellig auf Hilfeangebote aufmerksam und sensibilisiere die breite Gesellschaft für das Thema, so Touré. Sie bedankte sich bei den Bäckereien sowie allen anderen Menschen, die sich gegen Gewalt und für den Schutz von Frauen einsetzen.
Des Weiteren betonte die Ministerin, den Fokus stärker auf die Ursachen männlicher Gewalt legen zu wollen. „Nicht wir Frauen müssen uns dafür schämen, wenn Männer sich uns gegenüber übergriffig verhalten. Sondern Männer müssen endlich anfangen, sich dafür zu schämen, wenn sie gewalttätig sind“, sagte Touré.
Mit dem Projekt „Netzwerk OMÄGA“ – Für eine Gesellschaft ohne Männergewalt“ will die Ministerin Jungen und Männer als Zielgruppe stärker in den Blick nehmen, damit Gewalt gar nicht erst entsteht. Das Sozialministerium fördert das Projekt unter der Leitung von Professor Dr. Fabian Lamp der Fachhochschule Kiel mit rund 19.000 Euro. Das Netzwerk kommt am Freitag im Rahmen der UN-Kampagne „Orange The World“ zum ersten Mal zusammen.