Foto: Arno Reimann
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Kiel – Die SH Netz hat mitgeteilt, dass die Netzentgelte im Gebiet der SH Netz zum 1.1.2025 um etwa 30 Prozent sinken werden. Damit werden die Stromkunden des größten Netzbetreibers im Norden um rund 4,5 Cent pro Kilowattstunde (KWh) jährlich entlastet. Die jährliche Entlastungssumme im Gebiet von SH Netz liegt demnach bei mehr als 250 Millionen Euro.

Umweltminister Tobias Goldschmidt: „Der unermüdliche Einsatz vieler Akteure über die letzten zehn Jahre hat sich gelohnt: Rund 4,5 Cent weniger Netzentgelte pro Kilowattstunde, das werden die Menschen in Schleswig-Holstein im Portemonnaie spüren. Damit werden die Kosten für den Netzausbau bundesweit gerechter verteilt.

Schleswig-Holstein ist eine Vorreiterregion bei der Energiewende. Damit stößt hier früher als anderswo die alte, auf fossile Energieträger ausgerichtete Regulatorik an ihre Grenzen – etwa bei den hohen Netzentgelten aufgrund des regionalen Netzausbaus. Damit diese bundesweit gerechter verteilt werden, haben wir seit Jahren auf allen Ebenen für Veränderungen gestritten. Dieser Marathonlauf geht nun erfolgreich zu Ende: Die Bundesnetzagentur hat mit ihrer Neuregelung der Netzentgelte unseren Vorschlag aufgegriffen, weiterentwickelt und in die Praxis umgesetzt. Mein Dank gilt der Bundesnetzagentur für die transparente Konsultation und die zügige Umsetzung, womit die Netzkosten erheblich fairer als bislang verteilt werden. Dies wird die Menschen im Norden und besonders in den ländlichen Regionen spürbar entlasten.

Ich danke auch unseren vielen weiteren Partnern auf diesem Weg: Den beteiligten norddeutschen Netzbetreibern, den Kolleginnen und Kollegen in Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg, den Gutachtern der Consentec GmbH sowie den Politikerinnen und Politikern, die das Energiewendeministerium und das Land Schleswig-Holstein in den letzten Jahren bei diesem Thema unterstützt haben, insbesondere der Ministerpräsidenten- und der Energieministerkonferenz.

Auch dank ihres Einsatzes haben wir nun erreicht, dass die Kosten für die Energiewende und insbesondere den Netzausbau gerechter verteilt werden. Wer sich stark für die Energiewende einsetzt, sollte dafür nicht übermäßig belastet werden. Ich bin sicher, dass wir auch die vor uns liegenden Herausforderungen gut meistern werden, etwa wenn es um die Gesamtfinanzierung der neuen Energieinfrastrukturen geht. Auch hier werden wir uns aktiv mit Vorschlägen aus dem Energiewendeland Schleswig-Holstein einbringen.“

Weitere Informationen:

Seit 2014 hat sich das Umweltministerium von Schleswig-Holstein für eine Reform der Netzentgelte eingesetzt. Bereits seit vielen Jahren drängt Schleswig-Holstein gemeinsam mit weiteren betroffenen Bundesländern auf eine Änderung der Verteilnetzentgelte und hat in diesem Zusammenhang zahlreiche Initiativen ergriffen. Dazu zählen unter anderem die Beschlüsse der Energieministerkonferenz und der MPK. Auch der Bundesrat hat auf Antrag Schleswig-Holsteins immer wieder eine gerechtere Verteilung eingefordert. Mit dem Gutachten der Consentec GmbH aus dem Jahr 2021 wurden verschiedene Modelle für eine gerechtere Verteilung geprüft, durchgerechnet und auf eine vertiefte fachliche Grundlage gestellt.  Auch der Koalitionsvertrag der regierungstragenden Parteien im Bund beinhaltet eine Reform der Netzentgelte, die die Transparenz stärkt, die Transformation zur Klimaneutralität fördert und die Kosten der Integration der Erneuerbaren Energien fair verteilt. Die Bundesnetzagentur hat dies nun mit der Festlegung in eine konkrete Form gegossen, die kurzfristig zu einer faireren Verteilung führen wird. Es kommt nun maßgeblich darauf an, dass die gesunkenen Netzentgelte durch die Vertriebe auch an die Verbraucherinnen und Verbraucher weitergegeben werden.

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