Foto: ar/oH
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Lübeck – Ganz viele „Magic Moments“ verspricht die Lübecker Museumsnacht am Sonnabend, 31. August, von 18 bis 24 Uhr. Passend zum 100. Jubiläum von Thomas Manns weltbekanntem Roman „Der Zauberberg“ stehen dabei die 1920er Jahre, aber auch ganz viel Magie in jeglicher Form im Mittelpunkt.

Rund 150 Aktionen und Angebote von Musik und Tanz über Zauberei und einer Literatur-Séance bis hin zu Tandemgesprächen, Lesungen und klassischen Führungsformaten versprechen eine äußerst kurzweilige Nacht für Groß und Klein.

Neu in diesem Jahr mit dabei ist das Kolumbarium „Die Eiche“, das für das Programm der Sammlung Kulturen der Welt seine Pforten öffnet und passend zu deren kommender Ausstellung rund um die weltweit unterschiedlichen Bestattungskulturen das Thema Tod beleuchtet.

Der im „Zauberberg“ omnipräsente Tod steht aber auch im Mittelpunkt einer Tanzperformance in der Kunsthalle St. Annen mit dem Titel „#yodo – you only die once“.

In eine andere Welt entführen unter anderem auch die Literatur-Séance „Der Berg ruft!“, der Zauberer Roland Henning, DJ Raphaël Marionneau und Light & Visual Artist Máté Bredán mit ihrer Performance zu „Träume, Albträume und Visionen“ sowie Lesungen aus E.T.A. Hoffmanns schaurig-schöner Erzählung „Der Sandmann“. Aufgrund der großen Nachfrage an dem Programm der Lübecker Carlebach-Synagoge im vergangenen Jahr finden zudem auch in diesem Jahr wieder Führungen durch das jüdische Gotteshaus statt.

Große Eröffnung vor dem Holstentor

Die Lübecker Museumsnacht wird von den LÜBECKER MUSEEN zusammen mit weiteren Museen sowie zahlreichen Galerien und Kultureinrichtungen der Hansestadt gestaltet. Die große Eröffnung mit der Band „Cats and Dinosaurs“ auf der POPUP Bühne vor dem Holstentor wird in Kooperation mit der Lübeck und Travemünde Marketing GmbH (LTM) organisiert.

Das bewährte Veranstaltungsteam Helene Hoffmann und Heide Klingelhöfer, in diesem Jahr unterstützt durch Angeline Chauvet, freut sich auf eine magische Nacht und betont die Besonderheit der Lübecker Museumsnacht, wo im Vergleich zu vielen anderen Städten nahezu alle Programmpunkte fußläufig auf der Altstadtinsel zu erreichen sind. Alternativ besteht für die Besucher von 18 bis 24 Uhr in diesem Jahr erstmals das Angebot, sich kostenlos in einem Oldtimer stilecht zwischen dem Europäischen Hansemuseum und dem Markplatz chauffieren zu lassen. Dafür sind rund 30 Oldtimer aus den Baujahren 1919 bis 1973 im Einsatz. Die Aktion wird vom Lübecker Unternehmen OCC Assekuradeur GmbH ermöglicht.

Die 22. Lübecker Museumsnacht wird um 18 Uhr auf der POPUP Bühne vor dem Holstentor durch die Kultursenatorin Monika Frank und den Leitenden Direktor der LÜBECKER MUSEEN Dr. Tilmann von Stockhausen eröffnet. Im Anschluss sorgt „the world’s most radical swingband“ CATS AND DINOSAURS aus Schweden mit neu interpretiertem Jazz und Blues für gute Laune und die nötige Prise Feminismus. Den ganzen Abend gibt es in der von der Lübeck und Travemünde Marketing GmbH organisierten POPUP Bar leckere Snacks, Getränke und Livemusik. Darüber hinaus entführen Ea und Nicolai Paravicini, Ernesto Terri und das Chaosvarieté in eine magisch-bunte Zirkuswelt und die Wahrsagerin Ayramí Quintero sorgt für ein Rendezvous mit der Zukunft.

Das Buddenbrookhaus begibt sich im Rathausinnenhof in mehrfacher Hinsicht in die Romanwelt von Thomas Manns „Zauberberg“: Während kleine Gäste ab 6 Jahren gleich zu Beginn der Museumsnacht ein kindgerechtes „Zauberberg-Märchen“ erzählt bekommen, geht es zu späterer Stunde mit „Der Berg ruft! Eine Literatur-Séance der fragwürdigen Art“ in die Vollen. Schauspieler vom Theater Lübeck verwickeln die Teilnehmer basierend auf Hans Castorps magisch-gruseligen Romanerlebnissen mit „Spirit Holger“ in vermeintlich Übersinnliches.

Wortzauber, inspiriert von den großen Themen des „Zauberbergs“, präsentieren die Slam-Poetinnen und Slam-Poeten Marsha Richarz und Valo Christiansen unter dem Titel „Spoken Word – Träume | Albträume | Visionen“.

Marina Warncke von SwingSpirit lässt mit einem Charleston-Workshop das Lebensgefühl der Goldenen Zwanziger Jahre wiederaufkommen, um dem Roman-Erscheinungsjahr 1924 gerecht zu werden. Und ein ganz klein wenig gruselig zumute wird einem vielleicht auch bei den bereits im vergangenenen Jahr heiß begehrten Baustellenführungen durch das geschlossene Buddenbrookhaus…

Ganz viel Magie gibt es auch im Museum Behnhaus Drägerhaus zu erleben. Hier setzt man sich in Tandem-Gesprächen mit dem Magischen Realismus auseinander. Zu wechselnden Gemälden spricht je ein Mitglied des Museumsteams mit einem für das jeweilige Thema zuständigen Experten – es geht um Architektur, Sterne und Waisenhäuser damals wie heute. Zum Schmunzeln verleitet die Führung „Magic Boys“, die sich der Herrenmode quer durch die Jahrhunderte widmet. Mehrere Filmvorführungen verzaubern im Museumsgarten mit der Magie des Stummfilms und eröffnen einen Einblick in die Kunstgattungen des Bauhauses der 1920er Jahre.

Schaurig-schön wird es in der Katharinenkirche, wo aus E.T.A. Hoffmanns von der Schwarzen Romantik beeinflussten Erzählung „Der Sandmann“ gelesen wird. Den magischen Wesen im Kirchenschiff widmet sich eine Führung mit dem Titel „Drachen, Hexen und Jungfrauen“; die Magie dieses lichten, aber keineswegs symmetrischen mittelalterlichen Bauwerks steht bei einer Führung des Leitenden Direktors der LÜBECKER MUSEEN Dr. Tilmann von Stockhausen im Fokus. Für ausgelassene Stimmung sorgen die 150 Sängerinnen des Damenchors „Great King Kate“, wenn sie aus voller Kehle Perlen der Popmusik vor der sakralen und illuminierten Kulisse der Kirche schmettern – Gänsehaut ist garantiert und Mitsingen ausdrücklich erwünscht!

Um „Träume, Albträume und Visionen“ geht es in der Kunsthalle St. Annen, wenn DJ & Producer Raphaël Marionneau und Light & Visual Artist Máté Bredán mit Hilfe von Musik, Sounds, Visuals und Licht eine magische Welt der wechselnden Emotionen erschaffen. Das dreistündige Set lädt zum Träumen und Tanzen ein. Und auch nebenan im St. Annen-Museum stehen bei mehreren Führungen Zeugnisse von Magie und Aberglauben in den Exponaten und auf den Altären des Hauses auf dem Programm.

Sternschnuppenkonzert mit Gitarre und orientalischer Zither

Kleine Gäste dürfen zudem im Puppenhof des Museums magische Schutztiere für ein Nachtlicht basteln, um jeglichem Spuk ein für alle Mal Einhalt gebieten zu können. Für magische musikalische Elemente sorgen das Mittelalterensemble LYRAE sowie das Sternschnuppenkonzert von Emre Işlemecioğlu unter freiem Himmel mit Gitarre und orientalischer Zither.

Der Illusionsmagie widmet sich im Museum für Natur und Umwelt der Magier Roland Henning aus dem Zaubertheater Lübeck. Erstaunliche Kunststücke und witzige Pointen sorgen immer wieder für Überraschungen. Die zauberhaft-schwebende Welt von Planktonorganismen aus der Wakenitz macht dagegen Mikroskopiker Rolf Albert sichtbar, indem er die winzigen Lebewesen aus dem Mühlenteich stark vergrößert live auf einer Leinwand präsentiert. Kinder und Jugendliche jeden Alters sind zudem eingeladen, unter fachkundiger Anleitung magische Mikroskopwelten selbst zu entdecken. Zu später Stunde verzaubert Artist Sebius mit einer Jonglage von Dracheneiern und Trollkeulen sowie einem Feuer-Lichtspektakel.

Einem etwas ernsteren Thema widmet sich die Lübecker Sammlung Kulturen der Welt. Nicht nur in Thomas Manns Bestseller „Der Zauberberg“, sondern auch in der neuen Ausstellung „Bestattungskulturen in Lübeck und der Welt. Vom Ruheort zum Coffin Dance“ ab dem 27. September ist der Tod ein zentrales Motiv. Dementsprechend findet in den Räumen der Kunsthalle St. Annen eine Tanzperformance mit dem Titel „#yodo – you only die once“ statt. Virginnia Krämer und Michaela Maxi Schulz versuchen ausdrucksstark, Sterben, Tod und Trauer greifbar zu machen und damit gleichzeitig ein Tabu aufzubrechen. Musikalisch begleitet wird die Performance durch Valerie Renay. Im Kolumbarium „Die Eiche“ kann bereits ein Vorgeschmack auf die kommende Ausstellung genossen werden; zudem sind die beiden oberen Böden zu jeder vollen Stunde zur Besichtigung geöffnet. Die Personenzahl ist hierbei jedoch begrenzt, um die Totenruhe der Bestatteten nicht zu stören. Um Mitternacht kann schließlich die Geisterstunde mit Musik und einer Lesung von Steffen Kubach begangen werden.

Um Schicksalsjahre der Demokratie geht es auf der Gartenbühne, die sich das Günter Grass-Haus mit dem Willy-Brandt-Haus teilt. Hier widmet man sich in Form von Expertengesprächen und Vorträgen den Jahren 1924 (das Erscheinungsjahr des „Zauberbergs“ soll vor allem vor dem Hintergrund der Demokratiebildung beleuchtet werden), 1954 sowie 1994. Passend dazu sorgen Sängerin Ariane Jahn und Pianist Lukas Schick für eine musikalische Zeitreise, in der die jeweilige Stimmung der besagten richtungweisenden Jahre zum Leben erweckt wird. Magisch wird es auch, wenn die Slam-Poetin Anna Lisa Azur vor dem neuen Minotaurus-Wandbild des Günter Grass-Hauses jene mythologische Gestalt mit ihrem witzig-charmanten Text in Bewegung bringt.

Das Willy-Brandt-Haus bietet darüber hinaus Führungen, Quizzes und ein Speed-Debating zu Geschichte und Zeitgeschehen. Eröffnet wird die Gartenbühne durch eine Lesung der Lyrikerin und Influencerin Hannah Uehlinger aus ihrem Gedichtband „Mehr Gefühle“.

Bereits am Nachmittag bietet das Industriemuseum Herrenwyk einige Programmpunkte: Eine Zeitreise der besonderen Art gibt es, wenn Lea Märtens und Torben Freytag die Highlights und Fun Facts aus 2000 Jahren Zaubereigeschichte präsentieren und im Anschluss im Zeitzeugenbattle mit Christian Rathmer die Menschen des Hochofenwerkes wieder lebendig machen. Bei einem kleinen Picknick im Museumshof kann sich vorab gestärkt werden.

Im Europäischen Hansemuseum (EHM) kann man zur Museumsnacht Raum und Zeit vergessen und dabei tief in die Hansegeschichte der Stadt eintauchen. In der Dauerausstellung wird die Geschichte des legendären Kaufmannsbundes in atmosphärischen Szenerien lebendig. Und in der Sonderausstellung „Von hier nach dort“ hat man die letzte Chance für einen Besuch, denn diese endet bereits am 1. September 2024. In der magischen Museumsnacht im EHM können die Gäste den Abend bei einem Drink auf der Dachterrasse mit zauberhaftem Blick über den historischen Hafen ausklingen lassen oder zu späterer Stunde auf der Party im historischen Beichthaus ausgelassen feiern. Neben stimmungsvoller Live-Musik, unter anderem mit der Indie-Band „Alles Karo“, einem leckeren kulinarischen Angebot und dem mittelalterlichen Treiben des Hansevolks zu Lübeck, gibt es für die Nachtschwärmer auch Magic Make-up, ein Speeddating mit Kauffrau, Schmied und Mönch, mittelalterliche Tänze zum Mitmachen und – als abschließendes Highlight – die zutiefst poetische Kunstinstallation „Sammelstelle“ von Sabine Egelhaaf auf der Dachterrasse.

Das Zentrum für Kulturwissenschaftliche Forschung Lübeck (ZKFL) bietet virtuelle Stadtrundgänge auf den Spuren der Lübecker Kolonialgeschichte sowie eine Klanginstallation von Jakob Rieke, die die Geräusche von ausgewählten Orten Lübecks mit kolonialer Vergangenheit hervorzaubert. Unterlegt mit elektronischer Ambientmusik und von einer Liveperformance des Gitarristen Dennis van Rooyen kommentiert, werden Momente des vergangenen alltäglichen Lebens auf magische Weise hörbar und schaffen mit Licht und Sound eine einmalige Atmosphäre.

Und das KOLK 17 Figurentheater & Museum schließlich lädt im „KOLK 17 Gewächshaus“ im Übergangsgarten auf dem Koberg ein, ausgewählte, vielleicht auch etwas magisch anmutende Figuren zu bestaunen, die Besuchende aus Naturmaterialien erschaffen und im Garten erforscht haben.

Folgende Galerien und Partner sind auf der Museumsnacht vertreten: Artemani, Brahms-Institut, Atelierhaus Clemensstraße, Defacto Art –  Kunsttankstelle, Galerie Ansichtssache, Galerie für eine Nacht, Galerie Koch-Westenhoff, Galerie per-seh, Gedenkstätte Lübecker Märtyrer, GEDOK Schleswig-Holstein e.V., Gemeinschaft Lübecker Künstlerinnen und Künstler, Haus der Kulturen, Haus Hansestadt Danzig und Schabbelhaus, Bankenbrüder des Artushofes zu Danzig in Lübeck, IVEN Gallery & Studio, Leuchtturm Travemünde, KOLK 17 Figurentheater und Museum, Museumshafen zu Lübeck e.V., Niederegger Marzipan-Museum, OCC Assekuradeur GmbH, Overbeck-Gesellschaft – Kunstverein Lübeck, Seebadmuseum Travemünde e.V., SITZEN… und mehr, Synagoge der Jüdischen Gemeinde Lübeck und Zentrum für Kulturwissenschaftliche Forschung Lübeck (ZKFL).

Preise und Öffnungszeiten: Die 22. Lübecker Museumsnacht öffnet am 31. August von 18 bis 24 Uhr ihre Pforten. Der Eintrittspreis für Erwachsene beträgt 12 Euro, ermäßigt (darunter Kinder von 6 bis 18 Jahren) 6 Euro, Kinder unter 6 Jahren haben freien Eintritt.

Ticketverkauf: Tickets sind vorab online auf der Website der LÜBECKER MUSEEN unter https://die-luebecker-museen.de/museumsnacht-tickets und an allen Museumskassen (außer der Katharinenkirche) erhältlich.

Das komplette Programm der Museumsnacht liegt in allen Museen und in vielen Kultureinrichtungen in der Stadt aus. Weitere Informationen unter https://www.die-luebecker-museen.de/muna-2024/die-museumsnacht-luebeck

Weitere Informationen unter https://www.die-luebecker-museen.de/ 

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