Kiel – Schleswig-Holsteins Wirtschafts- und Arbeitsminister Claus Ruhe Madsen sieht den Arbeitsmarkt in Schleswig-Holstein im robusten Sommermodus: „Wir haben es – wie immer im August – mit der vorläufigen Arbeitslosmeldung vieler junger Menschen nach ihrem Ausbildungsabschluss zu tun. Die Betriebe halten sich zudem aufgrund der schwachen wirtschaftlichen Entwicklung mit Neueinstellungen zurück“, sagte er mit Blick auf die heute (30. August) vorgelegten Zahlen der Bundesagentur für Arbeit.
Demnach ist die Zahl der Arbeitslosen im August gegenüber dem Vormonat um knapp 4,1 Prozent (+ 3.754) auf 94.965 gestiegen. Gegenüber dem Vorjahresmonat stieg sie um 5,3 Prozent (+ 4.758). Die Arbeitslosenquote liegt bei 5,9 Prozent.
Nach den Worten des Ministers entwickle sich die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten weiter positiv. Nach vorläufigen Werten von Juni 2024 erhöhte sich ihre Zahl gegenüber dem Vorjahr um 0,5 Prozent (+ 5.600) auf 1.058.000. Dies sei vor allem auf das Gesundheits- und Sozialwesen, die öffentliche Verwaltung und die sonstigen Dienstleistungen zurückzuführen.
Wie Madsen weiter sagte, belasten neben dem Fachkräftemangel vor allem Überregulierung und zunehmende Berichtspflichten die Unternehmen und bremsen die wirtschaftliche Entwicklung. Er appellierte an die Bundesregierung, das vierte Bürokratieentlastungsgesetz zügig zu finalisieren. „So hat beispielsweise die Möglichkeit des digitalen Hotelmeldescheins zwar schon eine Entlastung gebracht, erfordert aber wiederum Investitionen in entsprechende Systeme von Seiten der Beherbergungsstätten. Die geplante Abschaffung der sogenannten Hotelmeldepflicht für deutsche Staatsangehörige wäre ein konsequenter Schritt, der gerade unserem wichtigen Tourismussektor eine Erleichterung bringen würde“, so Madsen. Er erinnerte in diesem Zusammenhang auch an die Initiative Schleswig-Holsteins zum Bürokratieabbau im Bundesrat Anfang des Jahres.