Lübeck – In der Nacht zum 25. März 1994 wurden Brandsätze in einem Seiteneingang des Gebäudes gezündet und zerstörten dadurch Teile der Synagoge. Es war der erste Brandanschlag auf eine Synagoge in Deutschland seit der Pogromnacht im Jahr 1938, ein rechtsextremistischer Anschlag. Die Solidarität war groß: Am Folgetag demonstrieren in der Hansestadt tausende Menschen unter dem Motto „Lübeck hält den Atem an“ gegen den Brandanschlag. Die Freiheit des Glaubens, des Gewissens und die Freiheit des religiösen und weltanschaulichen Bekenntnisses sind nach unserem Grundgesetz unverletzlich.
Stadtpräsident Henning Schumann und Bürgermeister Jan Lindenau erklären hierzu: „Die Hansestadt Lübeck bekennt sich zu Vielfalt und Toleranz. Antisemitismus, Rassismus und Gewalt treten wir als Stadtgesellschaft gemeinsam und entschlossen entgegen.“
Aus Anlass des 30. Jahrestages lädt die Hansestadt Lübeck gemeinsam mit der Jüdischen Gemeinde Lübeck zu einem Gedenken und zum Bekenntnis der Solidarität mit den in Lübeck lebenden jüdischen Mitbürgern vor dem Wahrzeichen der Stadt, dem Lübecker Holstentor, am Montag, 25. März, um 17 Uhr ein. Es spricht neben der Stadtspitze auch der Rabbiner der Jüdischen Gemeinde Nathan Grinberg im Rahmen des Gedenkens.
Teilnehmer haben vor Ort am Holstentor die Möglichkeit zum Gedenken und als Zeichen der Anteilnahme Teelichter zu platzieren (aus Sicherheitsgründen bitte in einem Glas). Von größeren Kerzen oder anderen Leuchtmitteln ist bitte Abstand zu nehmen.
Aufgrund der zu erwartenden Beteiligung und dem begrenzten Raum vor der Synagoge findet das Gedenken vor dem Holstentor statt. Um dennoch auch interessierten Lübeckern einen Besuch der Synagoge zu ermöglichen, bietet die Jüdische Gemeinde Sonderführungen nach vorheriger Anmeldung an. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Anmeldungen bitte per E-Mail an einladungen@luebeck.de oder persönlich im Rathaus, Breite Straße 62.