Kiel – Der Schweinswal in der zentralen Ostsee – dem Meeresgebiet ab Rügen gen Osten – ist von der Internationalen Konferenz zur Konvention zum Schutz wandernder Tierarten in die Liste der vom Aussterben bedrohten Tiere eingestuft worden.
„Ich begrüße, dass die Bedeutung des Schweinswals international anerkannt und zu einem besseren Schutz aufgerufen wird. Die Einstufung des Schweinswals in der zentralen Ostsee als vom Aussterben bedrohte Tierart mahnt uns, auch den bei uns heimischen Ostsee-Schweinswal mehr zu schützen. Wir müssen hier unserer Verantwortung gerecht werden. Der Schweinswal lebt in einem industriell ausgebeuteten Meer mit all den Herausforderungen, die das mit sich bringt: Nicht vorhandene Ruhezonen und Rückzugsräume, Unterwasserlärm, Nahrungsmangel und belastetes Wasser machen unserem heimischen Wal schwer zu schaffen. Das vom Land beauftragte Totfundmonitoring belegt, dass es auch der in der schleswig-holsteinischen Ostsee vorkommenden Schweinswalpopulation schlecht geht. Wir brauchen mehr Ruhe- und Rückzugsräume in der Ostsee und müssen den Nährstoffeintrag dringend begrenzen. Schleswig-Holstein hat international eine besondere Verantwortung für den Schweinswal“ stellte Goldschmidt fest.
Die Diskussionen über einen möglichen Nationalpark Ostsee habe deutlich gemacht wo die vielen Probleme der Ostsee liegen und dass sie dringend besser geschützt werden müsse.
Insgesamt wurden im Untersuchungszeitraum des von der Tierärztlichen Hochschule Hannover geleiteten Monitorings von März 2022 bis Februar 2023 218 Schweinswale und 23 Kegelrobben an den Küsten Schleswig-Holsteins gefunden. Dabei handelt es sich vorwiegend um neugeborene und junge Tiere. Ein Großteil der Tiere verstirbt im Alter von unter 10 Jahren, wobei die Tiere erst im Alter von drei bis fünf Jahren geschlechtsreif werden. Schweinswale können dabei eigentlich über 20 Jahre alt werden.