Kiel – Der Übergang von der Kita in die Schule ist ein bedeutender Schritt für Kinder und ihre Familien. Das Land Schleswig-Holstein will diesen Übergang künftig noch besser organisieren, die Zusammenarbeit von Kita und Grundschule verbessern und dabei vor alle die Kinder stärken. Darüber haben sich Sozialministerin Aminata Touré und Bildungsministerin Karin Prien heute (10. Februar) bei einem gemeinsamen Fachtag mit Kindern, Eltern, Lehrkräften, Schulleitungen, Trägern und Fachkräften aus Schule und Kita ausgetauscht.
„Für viele Kinder bedeutet der Übergang von der Kita in die Schule einen wesentlichen Umbruch – sowohl sozial-emotional als auch die neuen Anforderungen betreffend. Darauf wollen wir die Kinder in der KiTa möglichst gut vorbereiten und sie entsprechend ihrer Stärken fördern“, sagte Sozialministerin Aminata Touré. Dazu investiere das Land unter anderem intensiv in die frühkindliche Sprachförderung und entsprechende Qualifikationen für Fachkräfte.
Bildungsministerin Karin Prien verwies auf die Ergebnisse der Bildungsforschung: „Die Ergebnisse der IQB-Bildungsberichterstattung, der IGLU-Studie und die Empfehlungen der Ständigen Wissenschaftlichen Kommission der Kultusministerkonferenz heben die herausragende Bedeutung der frühkindlichen Bildung und des Übergangs von der Kita in die Grundschule hervor.“ Deshalb habe die Regierungskoalition vereinbart, aufbauend auf diesen wissenschaftlichen Überlegungen, die im Land vorhandene Praxis in den Blick zu nehmen, um den Übergang zum Wohle der Kinder besser zu gestalten.
„In der Kita werden die Grundsteine für das gesamte weitere Leben gelegt: sie ist der erste zentrale Bildungsort für Kinder, sie ist Ausgangort für die spätere Teilhabe- und Chancengleichheit“, so Ministerin Touré weiter: „Ein Übergang von KiTa in die Schule mit einem gut abgestimmten Prozess ist essenziell für die Zukunft der Kinder. Wir wollen den Prozess gemeinsam mit dem Bildungsministerium und allen anderen Beteiligten in einem konstruktiven Austausch gestalten. Zentral von Bedeutung ist für mich, dass wir uns einerseits die Probleme aus der Praxis anhören und diese mitnehmen, um daran in Zukunft zu arbeiten und andererseits die erfolgreichen Maßnahmen stärken. Wir wollen außerdem PerspektivKitas auf den Weg bringen und hierfür ein gemeinsam abgestimmtes Konzept und die Finanzierung baldigst präsentieren. Auch hierfür werden wir Impulse auf der Fachtagung sammeln.“
„Wir wollen gemeinsam dafür sorgen, dass alle Kinder weiterhin möglichst frühzeitig auf einen gelingenden Schulstart vorbereitet werden und alle Schülerinnen und Schüler dafür im Vorfeld bestmögliche Bedingungen erhalten. Bildung und Sprache befähigt Menschen, ihre politische, soziale, kulturelle und wirtschaftliche Situation zu verbessern. Dabei spielt das Erlernen der deutschen Sprache nicht nur für Kinder mit Migrationshintergrund eine zentrale Rolle. Deshalb werden wir auf Grundlage dieser Fachtagung über den besten Weg einer verbesserten frühen Sprachbildung zunächst an Kitas im Umfeld der Perspektivschulen entscheiden“, so Bildungsministerin Karin Prien weiter.
Im Rahmen des Fachtages fanden verschiedene Fachvorträge und Workshops statt, unter anderem zu den Themen Bildungsverständnis und Qualität in der frühen Bildung, sprachliche Bildung im Kindesalter, Förderung von Kindern aus besonders belasteten Sozialräumen sowie zur Partizipation von Kindern im Übergang Kita-Schule. Außerdem bekamen die Teilnehmenden Einblicke dazu, wie andere Bundesländer den Übergang von der Kita in die Schule gestalten. Weiterhin fand ein spezieller Workshop für Kinder statt.
Die beiden Ministerinnen waren sich einig, dass die Bildungsorte Kita und Schule für einen gelingenden Übergang gut aufeinander abgestimmt sein müssen. Die Entwicklung sprachlicher, mathematischer und sozial-emotionaler Kompetenzen, müssten sich durch die KiTa- wie auch die Schulzeit ziehen.
Damit der Übergang Kita-Schule künftig noch besser gelingt, haben das Sozial- und das Bildungsministerium eine neue interministerielle Lenkungsgruppe eingesetzt. Die Perspektive aus der Fach-Praxis und aller am Prozess Beteiligten sei für die Erarbeitung neuer Maßnahmen unerlässlich, betonten Prien und Touré.