Ostholstein – Seit dem frühen Morgen kommt es heute auf vielen Straßen im Kreis Ostholstein zu vereinzelten Treckerkorsos und Kolonnenfahrten. Den Landwirten schlossen sich auch Fahrzeuge von Handwerksbetrieben und Bauunternehmen sowie Lastwagen an. Eine Spontanversammlung gab es auf der Autobahn A1 zwischen Oldenburg und Heiligenhafen.
Seit etwa 5 Uhr finden in Ostholstein mehrere Demonstrationen der Landwirte in Form von Korsos statt. In Ahrensbök versammelten sich Fahrer mit Traktoren, um auf der L184 zwischen Stockelsdorf und Eutin in kleinen Gruppen zu pendeln. Hier kam es zu Verzögerungen im Berufsverkehr. Um Neustadt herum und durch den Stadtkern verliefen weitere drei Kolonnenfahrten. Diese starteten sowohl in Lensahn, als auch in Grömitz. In der Spitze wurden 350 Fahrzeuge geschätzt.
Weitere 100 Fahrzeuge, darunter auch Transporter sowie Lastwagen fuhren in einer kolonnenartigen Aufstellung in Oldenburg an der Anschlussstelle Süd auf die Autobahn A1 in Richtung Norden, drehten bei Heiligenhafen Ost und fuhren zurück in Richtung Süden. Diese Kolonne wurde als mögliche Spontanversammlung eingestuft. Zumindest lag zu diesem Zeitpunkt keine Anzeige vor.
Weil die Autobahn als Versammlungsort mit besonderen Gefahren für alle Verkehrsteilnehmer verbunden ist und vereinzelte Fahrzeuge aus der Gruppe den linken Fahrstreifen benutzten, leitete die Polizei die Fahrzeugkolonne auf den Parkplatz Neustädter Bucht, um dort ein Kooperationsgespräch zu führen.
Am Anhalteort gaben sie auf Nachfrage Organisatoren der Kolonnenfahrt zu erkennen. Diese wurden auf die besonderen Gefahren der Nutzung der BAB hingewiesen. Die Fahrer erklärten daraufhin vor Ort, dass sie kein weiteres Befahren der BAB durchführen wollten. Unter Beachtung der Regelungen der StVO verließ man die BAB auf direktem Weg. In der Folge werden mögliche Tatbestände von Ordnungswidrigkeiten geprüft.
Vereinzelt kam es in Abständen zu kurzzeitigen Blockaden von Zufahrten zur Autobahn A1 in den Bereichen Oldenburg, Lensahn, Heiligenhafen und Großenbrode. Hier kam es zu minimalen Rückstaus.
Weitere Routen führten die Landwirte meist über Wirtschaftswege von Gnissau nach Scharbeutz und zurück. Außerdem wird gependelt zwischen Pönitz und Lübeck-Dänischburg.
Ab etwa 12.30 Uhr kam es zu einer Überfahrt von 15 Traktoren über die Fehmarnsundbrücke nach Fehmarn. Eine gleiche Anzahl fuhr anschließend von der Insel kommend auf das Festland. In der Folge kam es zu einem kleineren Bockadeverhalten auf der Inselseite. Auf Ansprache zeigten sich die Verantwortlichen zwar kooperativ, dennoch kam es zu einer unangemeldeten Kolonnenfahrt und zu langen Staubildungen und Verkehrsbehinderungen, die aktuell andauern. Die Polizei ist im Einsatz.
Weitere Aktionen waren zwischen Lensahn und Neustadt in Holstein ab 15 Uhr geplant. Zudem befinden sich rund 150 Fahrzeuge aus Lütjenburg kommend unter Polizeibegleitung auf dem Weg nach Oldenburg i.H., wo der Konvoi drehen und nach Kiel zurückfahren wird.
Insgesamt zieht die Polizei eine bislang positive Bilanz. Die Teilnehmer verhalten sich überwiegend kooperativ und angemessen. Auch die übrigen Verkehrsteilnehmer zeigen Verständnis und Geduld.