Lübeck – Derzeit kommt es im Lübecker Stadtgebiet zu einer neuartigen Masche von Trickdiebstählen. Durch Reifenstechen wurden Pannen an Fahrzeugen verursacht. Zuvor hatten die jeweiligen Fahrzeugführer große Mengen Bargeld bei Banken abgehoben und im Auto gelagert. Die Täter folgten dem jeweiligen Auto und nutzten das Anhalten des Pannenfahrzeuges, um so schnell das Geld aus dem Auto zu stehlen.
Der erste Fall ereignete sich heute (16.11.) gegen 10.20 Uhr in der Roeckstraße. Ein 60-Jähriger aus Mecklenburg-Vorpommern hatte nach vorheriger Anmeldung bei der Sparkasse am Gustav-Radbruch-Platz einen mittleren fünfstelligen Bargeldbetrag abgehoben. Er und sein Begleiter (63, Lübeck) gingen anschließend zum Fahrzeug des Lübeckers zurück und fuhren los. Dabei stellten sie fest, dass wohl ein Reifen platt sein müsste. Der 60-Jährige hielt den Wagen an und beide schauten nach dem Schaden.
Währenddessen näherte sich ein schwarzer SUV mit Hamburger Kennzeichen dem Fahrzeug. Eine Person stieg aus und ergriff über die Fahrerseite des Pannenfahrzeugs gezielt nach der Bargeldtasche. Anschließend flüchtete der SUV und konnte nicht mehr ausfindig gemacht werden.
Ein weiterer Fall wurde der Polizei gegen 13.45 Uhr gemeldet. In der Friedhofsallee kam es zu einem gleich gelagerten Sachverhalt. Ein 84-jähriger Lübecker hatte zuvor einen mittleren vierstelligen Bargeldbetrag bei der Commerzbank in der Breiten Straße abgehoben und in seiner Geldbörse verstaut. Später, im Bereich der Friedhofsallee zeigte eine Warnleuchte in seinem Auto an, dass der Reifendruck kontrolliert werden müsse. Also stoppte der Mann sein Fahrzeug, hielt auf dem rechten Parkstreifen an und verließ sein Fahrzeug. Er bemerkte den platten Reifen und wollte wieder in seinen Wagen einsteigen.
Dort der Schreck: Auch die Tasche mit dem Bargeld und weiteren Wertgegenständen war weg.
Ob hier die gleichen Täter agiert haben, wie in der Roeckstraße, ist Gegenstand von Ermittlungen. Im ersten Fall konnte die das Geld greifende Person als männlich mit dunklen Haaren und einem Dreitagebart beschrieben werden. Er soll ein schwarzes Oberteil getragen haben und unter 30 Jahre alt gewesen sein. Der Fahrer des Fluchtfahrzeugs trug ein weißes Oberteil, war ebenfalls unter 30 Jahre alt und wie der Beifahrer hatte er ein südländisches Erscheinungsbild.
Zeugen beobachteten noch eine Person, die sich offenbar an dem Fahrzeug des 63-jährigen Lübeckers zu schaffen gemacht hatte. Der Mann soll etwa 1,70 m groß gewesen sein und – so der Polizeibericht – ein mexikanisch, kolumbianisches Erscheinungsbild gehabt haben. Er trug einen Dreitagebart, eine schwarze Jacke und eine schwarze Mütze, sowie eine hellblaue Jeans. Ob diese Person dieselbe wie der bereits erwähnte Beifahrer ist, konnte noch nicht in Erfahrung gebracht werden.
Die Polizei hat die Ermittlungen wegen des Verdachts des räuberischen Diebstahls im ersten Fall und wegen des Diebstahls im zweiten Fall aufgenommen. Ebenso findet derzeit eine Spurensicherung statt.
Die Polizei warnt an dieser Stelle und bittet um Obacht und Vorsicht, sollten Sie eine größere Menge Bargeld abheben wollen oder müssen:
– Beobachten Sie ihr Umfeld und geben Sie Ihr Vorhaben möglichst niemandem bekannt
– Verwahren Sie hohe Bargeldsummen am Körper ohne direkte Zugriffsmöglichkeit oder während der Fahrt in einem abschließbaren Fach im Fahrzeug
– Lassen Sie das Geld auf keinen Fall im Auto zurück und schließen Sie das Auto beim Verlassen immer ab
Zeugen, die Angaben zum Tatgeschehen oder den Verbleib der Täter sowie des schwarzen SUV machen können, werden gebeten, sich mit der Kriminalpolizei in Lübeck unter der Rufnummer 0451-1310 in Verbindung zu setzen.