Lübeck – Ein großes Polizeiaufgebot war am Mittwochabend (6.9.) in der Lübecker Innenstadt im Einsatz. Nach einer Auseinandersetzung zwischen mehreren Personen kam es zu Widerstandshandlungen gegen Polizeibeamte. Die Maßnahmen erregten während des Einsatzes zunehmend die Aufmerksamkeit unbeteiligter Passanten. Schließlich mündete dies in einen weiteren Konflikt zwischen zuvor beteiligten Personen und einem Schaulustigen. Ein Tatverdächtiger sprühte mit einem Pfefferspray und verletzte damit gleich mehrere Zivilpersonen und Polizisten.
Gegen 21.20 Uhr wurde der Polizei über den Notruf gemeldet, dass es zu einer körperlichen Auseinandersetzung vor einem Supermarkt im Bereich der Mühlenstraße gekommen war. Mehrere Funkstreifen der Lübecker Polizei fuhren den Einsatzort daraufhin an.
Nach dem bisherigen Stand der Ermittlungen war es aus bislang unbekannter Ursache zu Streitigkeiten zwischen mindestens drei Personen gekommen. Als die Auseinandersetzung körperlich wurde, wählten Passanten den Notruf.
Während der Klärung des Sachverhaltes und der ersten polizeilichen Maßnahmen kam es zu Widerstandshandlungen seitens einer männlichen Person, die infolgedessen zu Boden gebracht und vorerst gefesselt wurde.
Der Einsatz lockte eine Vielzahl an Schaulustigen an. Nach kurzer Zeit verfolgten etwa 40 Personen das Geschehen aus nur wenigen Metern Distanz. Auch zwei Männer, die mutmaßlich mit einem der Tatverdächtigen in persönlicher Verbindung standen, waren unter den Menschen und pöbelten zunächst die Polizeibeamten an.
Die Situation schlug schnell um, als sich der Unmut der zwei pöbelnden Männer nicht mehr gegen die Beamten, sondern gegen die immer größer werdende Menge an Schaulustigen richtete.
Als sie auf die anderen Personen zugingen, zog ein 18-Jähriger aus der Menge unvermittelt ein Pfefferspray und gab mehrere gezielte Sprühstöße gegen die beiden in Lübeck wohnhaften Männer ab.
Auch zwei Polizisten, die sich unmittelbar hinter ihnen befanden, um die Situation zu beruhigen, wurden durch die reizenden Stoffe getroffen. Der ebenfalls in Lübeck wohnende 18-Jährige ergriff, ebenso unvermittelt wie er gesprüht hatte, die Flucht.
Trotz starker Beeinträchtigungen durch den Angriff mit dem Pfefferspray nahmen die Beamten die Verfolgung auf und konnten den Flüchtenden wenig später ergreifen. Mit der Unterstützung weiterer Einsatzkräfte konnte der junge Mann schließlich am Boden liegend gefesselt werden.
Anschließend musste er die Polizisten für die Durchführung weiterer Maßnahmen zur Dienststelle begleiten und die Nacht im Gewahrsam verbringen. Insgesamt waren mindestens fünf Personen durch die Sprühstöße leicht verletzt worden.
Neben drei Rettungswagen waren zwischenzeitlich über zehn Funkstreifen der Polizei an dem Einsatz beteiligt. Die Verletzten wurden ambulant durch die Rettungskräfte behandelt.
Gegen den 18-Jährigen und gegen die an der vorherigen Schlägerei beteiligten Personen wird nun unter anderem wegen des Verdachts des Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte und Körperverletzung ermittelt.