Kiel – Heute (am 1.6.) beginnt in Schleswig-Holstein die Badesaison. Die Badegewässerqualität ist nach den bisher vorliegenden aktuellen Beprobungen in Schleswig-Holstein sehr gut. Die Messergebnisse der Vorsaisonproben zeigen, dass an den rund 330 Badegewässern unbeschwertes Baden zum Saisonstart möglich ist. Bisher wurden bereits rund 290 Proben genommen.
„Schleswig-Holstein bietet mit seiner Lage zwischen den Meeren, den Seen und Flüssen viele Möglichkeiten für ein gesundes Bad in natürlicher Umgebung. Das bestätigen die erfreulichen Messergebnisse der Vorsaison eindrucksvoll. Tragen Sie durch rücksichtsvolles Verhalten gegenüber Umwelt und Mitmenschen dazu bei, dass dies so bleibt“, betont Gesundheitsministerin Kerstin von der Decken zum offiziellen Auftakt der Badesaison. „Viele Kommunen vor Ort engagieren sich vorbildlich für die Badegewässer“, so die Ministerin.
Die Messwerte 2023 können ab sofort unter www.schleswig-holstein.de/badegewaesser eingesehen werden. Die Daten werden während der Badesaison bis 15. September fortlaufend mit Messergebnissen und weiteren Daten aktualisiert. Basis dafür sind die Proben, die die zuständigen überwachenden Gesundheitsbehörden der Kreise und kreisfreien Städte regelmäßig vor Ort entnehmen. Einzelne Grenzwertüberschreitungen oder Badeverbote werden in der Regel innerhalb von wenigen Stunden unter „Aktuelles“ veröffentlicht. An den Nordfriesischen Inseln beginnt die Badesaison offiziell am 15. Juni.
Auf der Internetseite sind neben dem aktuellen Überblick und Vorkommnissen an einzelnen Badestellen auch allgemeine Trends (zum Beispiel Algenblüten) zu finden. Hintergründe und detaillierte Informationen rund um die Badegewässer sind unter „Allgemeine Informationen zu den Badegewässern“ eingestellt. Zu den einzelnen Badestellen können ausführliche Informationen zu den Messergebnissen aufgerufen werden.
Verantwortlich für die Überwachung der Badegewässerqualität und der Maßnahmen vor Ort sind die Gesundheitsbehörden der Kreise und kreisfreien Städte in Abstimmung mit den Gemeinden und weiteren Akteuren. Neben der Entnahme und Analyse von Wasserproben finden Ortsbesichtigungen statt, bei denen unter anderem die Sichttiefe bestimmt sowie auf mögliche Verschmutzungen und Algenentwicklungen geachtet wird.
Das Gesundheitsministerium erinnert daran, dass Badegewässer freie Gewässer sind, die vielen Tieren, Pflanzen und Mikroorganismen als Lebensraum dienen. Einige davon können natürliche Risiken für die Badenden darstellen, zum Beispiel Zerkarien in Binnengewässern, Algenblüte oder Feuerquallen in Küstengewässern. Eine zunehmende Erwärmung der Küstengewässer kann auch das Vorkommen von Bakterien begünstigen. So finden Vibrionen, die ab etwa oberhalb 20 °C vermehrt auftreten können, insbesondere in der Ostsee und deren Badegewässern geeignete Lebensbedingungen. In sehr seltenen Fällen kann dies nach Kontakt mit Wasser zu einer schweren oder fatalen Erkrankung führen, die unverzüglich ärztlich behandelt werden sollte. Dies betrifft insbesondere Menschen mit geschwächtem Immunsystem (zum Beispiel Diabetes, HIV). Zum eigenen Schutz wird grundsätzlich empfohlen, bei einer Erkrankung oder Verletzung (offene Wunden) den Kontakt mit dem Wasser zu meiden und nicht baden zu gehen. Detaillierte Informationen finden Sie unter Lebensraum Badegewässer
Die lokalen Überwachungsbehörden informieren die Badegäste über Risiken in der Regel durch Hinweise vor Ort, welche zusammen mit weiteren Informationen auch auf der Internetseite des Landes zu finden sind. Die örtlichen Aushänge enthalten meist auch QR-Codes, über welche die Informationen der Landesseite bequem mit mobilen Endgeräten abrufbar sind. Jede badende Person kann viel zur Sicherheit beim Baden beitragen, indem die bekannten Baderegeln eingehalten werden: Nicht überhitzt oder mit vollem Bauch ins kalte Wasser gehen oder in unbekannte Gewässer springen. Zudem sollten die Warnungen der Badeaufsicht zum Beispiel vor Strömungen oder starker Brandung beachtet werden.
Nach der Landesauswertung der Daten aus der vorigen Saison erhielten im vergangenen Jahr fast 90 Prozent aller Badegewässer in Schleswig-Holstein die Bestnote „ausgezeichnet“, rund 8 Prozent ein „gut“ und rund 2 Prozent ein „befriedigend“. Zwei Badestellen (Lundenbergsand und Schobüll) wurden in erster Linie aufgrund von Verschlickung abgemeldet und mit mangelhaft bewertet.
Der ausführliche EU-Badegewässer-Bericht mit Einstufungen aller der EU gemeldeten Badegewässer wird voraussichtlich zeitnah durch die EU veröffentlicht werden.