Das schleswig-holsteinische Umweltministerium wurde am 3. Januar 2023 über einen Verkehrsunfall mit einem vermeintlichen Wolf informiert, der sich gegen 10 Uhr auf der B 205 zwischen Wahlstedt und Rickling im Kreis Segeberg ereignet hatte. Durch die Polizei sowie eine hinzugerufene Wolfspürhundeführerin des Wolfsmanagements wurde der nähere Umkreis um die Unfallstelle abgesucht, ohne das angefahrene Tier zu finden. Allerdings zeigte der Wolfsspürhund im Bereich der Unfallstelle Wolfsgeruch an.
Am Unfallfahrzeug aufgefundene Haare wurden dem nationalen Referenzzentrum für genetische Untersuchungen bei Wolf und Luchs weiteren Untersuchung zugeleitet. Im Rahmen der Untersuchungen konnte zunächst geklärt werden, dass es sich bei dem verunfallten Tier tatsächlich um einen Wolf handelte. Die wesentlich aufwändigeren Untersuchungen zur Individualisierung der genetischen Proben erbrachten nun, dass es sich bei dem verunfallten Wolf um die Fähe GW2834f des im Segeberger Forst ansässigen Wolfspaares gehandelt hat.
Eine Auswertung aktueller Wildkamerafotos aus dem Territorium des Wolfspaares deuten darauf hin, dass die Fähe den Unfall überlebt hat und weiterhin zusammen mit dem Rüden GW2441m unterwegs ist. Laut der Erkenntnisse des schleswig-holsteinischen Wolfsmanagements deutet nichts auf eine schwere Verletzung des Tieres hin.
Mehrere Fälle aus Deutschland haben gezeigt, dass Wölfe selbst schwere Unfälle und dabei erlittene Verletzungen selbständig überstehen können.