Lübeck – Ein 34-jähriger Fahrer eines Audi A3 ist nach einer spektakulären Verfolgungsfahrt durch Lübeck und Ostholstein von der Polizei gestellt worden. Nachdem durch einen Zeugen der Hinweis eingegangen war, dass der Mann unter dem Einfluss von Drogen stehe und auch keine Fahrerlaubnis besäße, sollte er kontrolliert werden. Daraufhin ergriff der Audi-Fahrer die Flucht. Verletzt wurde keiner.
Gegen 22.50 Uhr am 10.1. meldete ein 29-jähriger Zeuge der Polizei, dass im Bereich des Parkplatzes eines Fitness-Studios Bei der Lohmühle eine männliche Person in einen PKW Audi A3 gestiegen und losgefahren sei. Der 34-jährige Fahrer solle unter dem Einfluss von Betäubungsmitteln stehen und keinen Führerschein haben. Sofort fahndeten mehrere Besatzungen in Funkstreifenwagen aus Lübeck nach dem Wagen.
Eine zivile Streifenwagenbesatzung des 2. Polizeireviers Lübeck entdeckte den Audi in der Straße An der Hansehalle und nahm die Verfolgung auf. In diesem Zuge wurde der verdächtige Pkw auf den Parkplatz des Fitness-Studios zurückgelenkt und blieb dort mit ausgeschaltetem Licht stehen. Der Fahrer stieg jedoch nicht aus. Als die zivilen Beamten für eine geplante Kontrolle dem Fahrzeug näher kamen, fuhr der Audi-Fahrer rasant über den Parkplatz und ein angrenzendes Tankstellengelände davon.
Auch hier konnte die Verfolgung wieder aufgenommen werden, die über die Straße Bei der Lohmühle, die Schwartauer Allee und die Schwartauer Landstraße erfolgte – zum Teil mit Geschwindigkeiten von bis zu 150 km/h in der Spitze. In der Verlängerung, nämlich in der Straße Tremser Teich, postierte sich zeitgleich eine weitere Funkstreifenwagenbesatzung, die bei Sichtkontakt zum flüchtigen Fahrzeug einen sogenannten Stop-Stick auslegte.
Auf der A1 entgegengesetzt zur Fahrtrichtung unterwegs
Den Stop-Stick überfuhr der 34-Jährige mit geschätzten 100 km/h und gefährdete dabei die eingesetzten Beamten. Unbeirrt setzte er seine Flucht fort und lenkte seinen Wagen auf die Autobahn A 1. Hier fuhr er auf der Richtungsfahrbahn nach Fehmarn in südliche Richtung entgegengesetzt der Fahrtrichtung. Hier kam es nach ersten Erkenntnissen zu keiner konkreten Gefährdung des Verkehrs, wohl aber zu Begegnungen.
Während die zivile Streifenwagenbesatzung sich an der Autobahnzufahrt Bad Schwartau in Richtung Norden aufstellte, konnte zwischenzeitlich gemeldet werden, dass der flüchtige Audi verlassen auf dem Standstreifen zwischen den Anschlussstellen Lübeck-Zentrum und Bad Schwartau stand.
Durch die Besatzung, die zuvor den Stop-Stick ausgelegt hatte, wurde in der Stockelsdorfer Straße im Bereich der Unterführung der Autobahn eine männliche Person auf dem Rücken liegend angetroffen. Hierbei handelte es sich augenscheinlich um den Fahrer des Audi, der sichtlich unter den Eindrücken des zuvor Erlebten stand. Er wurde für weitere Maßnahmen zunächst zum 2. Polizeirevier Lübeck gebracht.
Fahrer mit Rettungswagen in Klinik gebracht
Aufgrund des allgemeinen Gesundheitszustandes des 34-jährigen Lübeckers wurde er mit einem Rettungswagen in ein Lübecker Krankenhaus gefahren. Dort wurde ihm auch eine Blutprobe zur Beweiserhebung für einen möglichen Betäubungsmittelkonsum entnommen. Ob der Tatverdächtige tatsächlich nicht im Besitz einer gültigen Fahrerlaubnis ist, konnte indes noch nicht abschließend ermittelt oder bestätigt werden.
Der Audi wurde sichergestellt und für weitergehende Ermittlungen abgeschleppt. Auch wurde die Oberbekleidung des Tatverdächtigen zur Beweissicherung beschlagnahmt. Der Lübecker muss sich in mehreren Strafverfahren wegen des Verdachts des Besitzes von Betäubungsmitteln, der Trunkenheit im Verkehr, der Straßenverkehrsgefährdung, des gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr und wegen des Verdachts des illegalen Kraftfahrzeugrennens verantworten.