Scharbeutz – In der Nacht zu Donnerstag (8.12.) kam es im Kattenhöhlener Weg in Scharbeutz zu einem Verkehrsunfall, nachdem ein Porsche in einer Rechtskurve nach links von der Fahrbahn abkam und dort gegen einen Baum prallte. Alle Fahrzeuginsassen flüchteten. Die Polizei ließ das Fahrzeug zur Spurensicherung einschleppen.
Gegen 3.20 Uhr ging bei der Rettungsleitstelle ein automatisierter Notruf eines Mobiltelefons ein. Als Standort wurde der Kattenhöhlener Weg in Scharbeutz gemeldet. Weil ein Unfall vermutet wurde, wurden ein Rettungswagen und die Polizei an den vermeintlichen Unfallort geschickt. Eine Streifenwagenbesatzung der Polizeistation Timmendorfer Strand konnte während der Anfahrt in Unfallnähe eine 29-jährige Scharbeutzerin antreffen, die nach ihrem Hund suchte.
Porsche stand verlassen an einem Baum
Der Hund kam dann schon aus Richtung Oeverdieck angelaufen und die junge Frau begab sich in ein Haus in unmittelbarer Nähe. Die Streifenbeamten fuhren anschließend weiter in Richtung Oeverdieck und stellten wenige Meter später einen Pkw Porsche fest, der verunfallt und verlassen an einem Baum stand. Das Fahrzeug war geöffnet und der Schlüssel steckte noch im Zündschloss. Ebenso war die Beleuchtung an dem Wagen noch eingeschaltet.
Vom Fahrzeug aus fand sich eine Schuheindruckspur im frischen Schnee. Diese führte direkt zu dem Haus, in das die junge Scharbeutzerin zuvor gegangen war. Mit Unterstützung eines weiteren Streifenwagens des Polizeireviers Bad Schwartau konnte die Wohnungsnehmerin dazu bewegt werden, die Tür zu ihrer Wohnung zu öffnen. Anwesend waren auch ein 25-jähriger Scharbeutzer und ein 27-jähriger Mann aus Bad Schwartau. Alle waren augenscheinlich alkoholisiert. Bei dem 25-Jährigen handelte es sich um den Halter des verunfallten Porsches. Auch wurde von seinem Handy der Notruf abgesetzt.
Zwei Männer und eine Frau: Wer ist gefahren?
Weil keiner der Anwesenden den Wagen gefahren sein oder überhaupt in Verbindung mit dem Unfall stehen wollte, wurden sie zwecks weiterer Maßnahmen zum Polizei Autobahn- und Bezirksrevier Scharbeutz gebracht. Dort konnte bei dem Fahrzeughalter der vorherige Konsum von Betäubungsmitteln nachgewiesen werden. Ihm und der Frau wurden Blutproben entnommen. Bei der Frau deswegen, weil im Fahrzeug ihr Handy zwischen dem Fahrersitz und der Mittelkonsole gefunden werden konnte. Der 27-Jährige kam aufgrund festgestellter und entsprechender Gurtprellmarken nicht als Fahrer in Betracht.
Trotz eindringlicher Ermahnung durch die eingesetzte Notärztin verzichteten alle drei auf eine Untersuchung oder Behandlung im Krankenhaus. An dem Porsche entstand erheblicher Sachschaden. Er wurde zur Spurensicherung eingeschleppt und sichergestellt.
Die Polizei fertigte eine Anzeige wegen des Verdachts der Straßenverkehrsgefährdung aufgrund des Genusses alkoholischer Getränke oder anderer berauschender Mittel, der Trunkenheit im Verkehr sowie der Verkehrsunfallflucht. Die Beteiligten werden sich dazu in einem Strafverfahren verantworten müssen.