Kiel – Der Beitritt der Landespolizei Schleswig-Holstein zum Bündnis für Akzeptanz und Respekt ist im Rahmen einer Feierstunde im Schleswig-Holstein-Saal des Landtags offiziell gewürdigt worden. Mit der Unterzeichnung der Lübecker Erklärung verpflichtet sich die Landespolizei, jeglicher Form von Diskriminierung, Rassismus, Gewalt, Hass und Intoleranz aufmerksam entgegenzutreten und sich für die Anerkennung von und den Respekt vor lesbischen, schwulen, bisexuellen, trans*, inter* und pansexuellen Mitmenschen zu engagieren.
Somit bekennt sich die Landespolizei Schleswig-Holstein zu den Grundwerten des Aktionsplans „Echte Vielfalt“ und setzt ein deutliches Zeichen für die Akzeptanz vielfältiger sexueller Orientierungen und geschlechtlicher Identitäten und Menschlichkeit.
In ihrem Grußwort betonte die Ministerin für Inneres, ländliche Räume, Integration und Gleichstellung, Dr. Sabine Sütterlin-Waack: „Alle Menschen sollen diskriminierungsfrei leben können. So ist es im Grundgesetz und in der schleswig-holsteinischen Landesverfassung verankert. Nichtsdestotrotz kommt es immer wieder zu rassistischen Einstellungen, die sowohl auf individueller als auch auf struktureller Ebene vorkommen können. Mich freut es auch persönlich ganz besonders, dass die Landespolizei heute mit der Unterzeichnung des Bündnisses Haltung zeigt und sich klar und eindeutig für Vielfalt und Toleranz bekennt- auch in den eigenen Reihen.“
Sozialminister Dr. Heiner Garg betonte gestern (22.3.) während der Feierstunde: „Der heutige Beitritt der Landespolizei zum Bündnis für Akzeptanz und Respekt ist nicht nur für die LGBTQ+-Bewegung ein sehr bedeutender Schritt, auch für die gesamte Gesellschaft ist dies ein starkes und ermutigendes Zeichen. Gerade in diesen besorgniserregenden Zeiten ist es umso wichtiger, dass sich die Landespolizei als bedeutende demokratische Institution für gesellschaftliche Vielfalt und Toleranz einsetzt. Weil Vielfalt die Stärke unserer Gesellschaft ist. Weil Vielfalt unsere Demokratie auszeichnet. Weil Vielfalt für gesellschaftlichen Frieden und ein Klima des Respekts und der gegenseitigen Anerkennung steht.“
Hartmut Kunz, Leiter des Personalmanagementbereichs im Landespolizeiamt, vertrat den kurzfristig erkrankten Landespolizeidirektor Michael Wilksen. In seiner Ansprache verurteilte er die unrühmliche Kriminalisierung von Homosexualität bis zum Jahre 1994 scharf. „Der Rechtsstaat müsse Stärke beweisen, in dem er anerkennt, Fehler gemacht zu haben und den Mut aufbringen, diese zu korrigieren“, so der Personalchef. Stellvertretend für die Landespolizei dokumentierte Kunz als Unterzeichner der Lübecker Erklärung, dass er Diskriminierung und Gewalt jeglicher Art gegen Menschen aufgrund geschlechtlicher Identität, sexueller Orientierung und Variation der körperlichen Geschlechtsentwicklung nicht hinnehmen wird und dass er diese Haltung von jeder und jedem seiner Kolleginnen und Kollegen erwarte.
Eine Talkrunde mit Gästen aus der LSBTIQ Community, moderiert von der Journalistin Georgine Kellermann, rundete die Veranstaltung ab.