Eutin – Der Kreis Ostholstein sieht in der Digitalisierung große Chancen gerade für den ländlichen Raum. Daher hat sich der Kreis im Rahmen eines Wettbewerbs um Mittel aus dem Modellvorhaben „Smarte.Land.Regionen“ des Bundes beworben und ein mehrstufiges Antragsverfahren durchlaufen. Nun wurde die Mühe belohnt.
Der Parlamentarische Staatssekretär bei der Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft, Uwe Feiler, überreichte am 9.11. einen Förderbescheid über knapp 190.000 Euro an den Landrat des Kreises Ostholstein, Reinhard Sager. Die Übergabe geschah virtuell im Rahmen einer gemeinsamen Videokonferenz – ganz dem Thema „Digitalisierung“ angemessen.
Deutschlandweit Vorbildcharakter
Parlamentarischer Staatssekretär Feiler: „Ihr Projekt hat deutschlandweit Vorbildcharakter. Uns geht es darum, gleichwertige Lebensverhältnisse in der Stadt und auf dem Land zu schaffen – dazu brauchen wir Vernetzung und Digitalisierung. Deshalb freue ich mich über jedes Engagement, jede Idee, die uns diesem Ziel näher bringt. Daher freue ich mich sehr, den Kreis Ostholstein mit dieser Förderung unterstützen zu können und wünsche bei der Entwicklung und Umsetzung viel Erfolg.“
Ein praktischer Projekt-Baustein
Die Bundesförderung ermöglicht es, aus dem Strategieplan innerhalb der nächsten drei Jahre ein konkretes Digitalprojekt in Ostholstein umzusetzen. Damit erhält der Kreis die Chance, den bereits begonnenen Prozess zur Entwicklung einer Digitalisierungsstrategie um einen praktischen Projekt-Baustein zu erweitern.
„Wir freuen uns sehr, dass wir es mit unserem Projektantrag als einziger Kreis in Schleswig-Holstein unter die 22 ausgewählten Landkreise aus dem gesamten Bundesgebiet geschafft haben und nun von den Fördermitteln und dem Knowhow-Netzwerk der ;Smarte.Land.Regionen‘ profitieren können“, erklärte Sager.
Steigerung der Lebensqualität im ländlichen Raum
Landrat Sager betonte, dass der geplante Digitalisierungsprozess im Kreisgebiet unmittelbar auf die Daseinsvorsorge der Bevölkerung ausgerichtet sei: „Der Nutzen für die Menschen und die Steigerung der Lebensqualität auch in den ländlichen Teilräumen Ostholsteins steht bei der Entwicklung digitaler Dienste und Anwendungen im Mittelpunkt. Die Fördergelder erlauben es uns jetzt, parallel zur Weiterentwicklung der digitalen Strategie auch bei einzelnen Projekten schon in die praktische Anwendung einzusteigen und damit dynamischer voranzukommen. Jetzt werden wir schneller zum ,Smart Kreis OH‘ “, so Sager.
Bereits 2020 hatte der Kreis Ostholstein den Digitalisierungsprozess angeschoben. Unter Beteiligung der Kreispolitik und vieler regionaler Akteure und Initiativen wurde eine Reihe von Inhalten und Themen ermittelt, die Bestandteil der Digitalisierungsstrategie werden sollen. Auch einige konkrete Projektideen wurden dort bereits erörtert, u.a. im Bereich der Nahversorgung, des Zugangs zu medizinischer Betreuung oder des Vereinslebens.
Digitalisierung zum Ausprobieren
Mit Hilfe der Förderung soll nun Digitalisierung zum Ausprobieren umgesetzt werden. Über das Kreisgebiet verteilt wird es dann Möglichkeiten geben, verschiedene digitale Anwendungen kennenzulernen, die den Alltag erleichtern oder das Landleben bereichern. Hohen Stellenwert haben dabei Angebote, die Menschen zusammenführen, und zwar keineswegs nur virtuell. Landrat Sager ist sich sicher: „Digitale Anwendungen können echte analoge Gemeinschaft schaffen.“
Projektstart für die Umsetzung des Digitalisierungsprojektes wird voraussichtlich Anfang 2022 sein.
Zum Foto: Landrat Reinhard Sager nimmt den Förderbescheid entgegen, mit Sybille Kiemstedt (Fachdienstleiterin des Fachdienstes Regionale Planung) und Nils Hollerbach (Fachbereichsleiter des Fachbereiches Planung, Bau und Umwelt) – Foto: Kreis OH/oH