Kiel – In den vergangenen sieben Tagen haben sich in Schleswig-Holstein 1700 Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Damit werde auch in unserem Bundesland die Lage ernster, sagte Ministerpräsident Daniel Günther am Rande der Sitzung des Landtags in Kiel.
„Unsere Experten haben uns zu einem möglichst schnellen und harten Vorgehen geraten. Wir werden uns deshalb in der anstehenden Ministerpräsidentenkonferenz dafür einsetzen, noch vor Weihnachten zu bundesweiten Einschränkungen zu gelangen“, erklärte der Regierungschef. Gemeinsam mit Finanzministerin Monika Heinold und Gesundheitsminister Dr. Heiner Garg skizzierte Günther vor der Presse die nächsten Schritte der Landesregierung.
Der Schlüssel sind die Menschen
Noch immer halte sich eine große Mehrheit vorbildlich an alle geltenden Regeln, sagte Garg. Wie sich nun zeige, habe dies allerdings nicht gereicht, um das Infektionsgeschehen aufzuhalten. Grund dafür seien auch Menschen, die die geltenden Schutzvorkehrungen aus Pandemiemüdigkeit nicht mehr befolgt hätten. „Ich sagte Ihnen ganz ehrlich: Darüber bin ich verärgert und enttäuscht“, betonte Garg.
Die Worte des Expertenrats seien so deutlich gewesen wie selten zuvor, sagte Heinold. Vertreter aus Medizin und Wirtschaft seien sich über die Dringlichkeit eines härteren Vorgehens einig gewesen. Es handele sich bei den Erkrankten nicht um bloße Zahlen: „Es sind Nachbarn, Bekannte, Freunde und Familienmitglieder. Deshalb: Tun Sie, was sie tun können um die Pandemie einzudämmen.“
Enorme Anstrengungen
„Wenn wir jetzt nicht schnell handeln, dann werden wir im Januar noch lange nicht in der Lage sein, über Erleichterungen zu sprechen“, sagte Günther und appellierte an alle Bürgerinnen und Bürger: „Uns stehen in den nächsten drei bis vier Wochen enorme Aufgaben bevor. Bitte halten Sie sich alle an die Regeln!“
Weitere Gespräche voraussichtlich am Sonntag
In den nächsten Tagen stünden schwere, aber notwendige Entscheidungen an, sagte Günther. Am Freitag (11. Dezember) werde er den Landtag über die schleswig-holsteinische Verhandlungsposition informieren.
Voraussichtlich am Sonntag wollen sich die Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten der Länder in einer Videokonferenz mit der Bundeskanzlerin auf das weitere Vorgehen verständigen. (PM)