Haffkrug – Mit einem mächtigen Schrecken sind zwei Jugendliche heute (11.7.) in der Lübecker Bucht davongekommen: Sie waren vor Haffkrug mit einem Stehpaddelbrett abgetrieben – ohne Chance allein wieder das rettende Ufer zu erreichen. Die Freiwilligen-Besatzung des Seenotrettungsbootes „Hans Ingwersen“ (Station Travemünde) der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) entdeckte die beiden 15-Jährigen zufällig während einer Kontrollfahrt und rettete sie aus der Ostsee.
Mit ihrem Seenotrettungsboot waren die freiwilligen Seenotretter aus Travemünde routinemäßig im Revier ihrer Station unterwegs, als sie gegen 13 Uhr auf zwei jugendliche Stand-up-Paddler aufmerksamen wurden: Nur mit T-Shirt und kurzer Hose bekleidet waren das Mädchen und der Junge bereits etwa 300 bis 400 Meter weit vom Haffkruger Strand abgetrieben.
Verzweifelt versuchte einer der beiden, mit heftigen Paddelbewegungen zurück zum rettenden Ufer zu kommen. „Uns war sofort klar: Bei ablandigem Westwind um vier Beaufort haben sie keine Chance mehr, aus eigener Kraft den Strand zu erreichen“, berichtet Bootsführer Patrick Morgenroth.
Sofort änderten die Seenotretter ihren Kurs und näherten sich vorsichtig mit der „Hans Ingwersen“ den Jugendlichen. Sie nahmen die beiden 15-Jährigen sowie ihr Brett über die Bergungspforte an Bord. Das Mädchen und der Junge waren bereits entkräftet und leicht unterkühlt. Nach eigenen Angaben hatten sie schon eine Weile vergeblich versucht, wieder an Land zu kommen. Die Wassertemperatur betrug in dem Seegebiet zur Unglückszeit rund 17 Grad Celsius, die Lufttemperatur 15 Grad.
Die Seenotretter fuhren mit den beiden sehr erleichterten Jugendlichen in Richtung Küste. Etwa 50 Meter vor dem Haffkruger Strand mussten sie aufgrund der geringen Wasserstiefe mit der „Hans Ingwersen“ aufstoppen. Die letzten Meter schob ein Rettungsmann im Überlebensanzug das Mädchen und den Jungen auf dem Stehpaddelbrett sitzend an Land. Dort übergab er sie an Mitarbeiter der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG).
Anschließend setzten die Seenotretter ihre Kontrollfahrt fort.