Eutin – Nach der stufenweisen Lockerung der Beschränkungen vom 20. April sind neun Tage mit dieser Lockerung vergangen und die Disziplin hat in Schleswig-Holstein (SH) weiter gehalten. Der Anstieg der Infektionszahlen hat sich im Bundesdurchschnitt (D) und in SH weiter verlangsamt, während in Ostholstein (OH) und Lübeck (HL) die Neuinfektionen fast zum stehen kamen.
Seit der Lockerung (20.4.) hat sich die Zahl der Neuinfektionen (Foto) – bezogen auf 100.000 Einwohner gemäß Robert-Koch-Institut (RKI) – in Deutschland von 171,25 auf 190,55 erhöht, was einer Steigerung von 11,3 Prozent darstellte. Im gleichen Zeitraum gab es in SH eine Steigerung von 83,95 auf 92,70 (10,4 %), in OH von 29,41 auf 32,41 (10,2 %) und in Lübeck von 70,90 auf 74,13 (4,6 %). Damit stehen SH und OH in der Nähe des Bundesdurchschnitts, wobei HL mit einer Steigerung von nur 4,6 % wesentlich besser abschneidet. OH ist weiterhin in SH der einzige Kreis, der keinen Todesfall vermeldete.
Innerhalb der letzten vier Wochen (ab 1.4.) hat sich die Kurve der Neuinfektionen weiter abgeflacht, trotz der Lockerungen vom 20. April. Was aber keineswegs ein Grund zur Euphorie bedeutet, da sich erst nach 14 Tagen die Auswirkungen richtig zeigen. Ab dem 1. April stiegen die Neuinfektionen – bezogen auf 100.000 Einwohner – in Deutschland von 88,87 auf 190,551, was eine Steigerung von 114,41 % über den vierwöchigen Zeitraum bedeutete. Für den gleichen Zeitraum gab es eine Zunahme in SH von 46,20 auf 92,70 (100,67 %), in HL von 44,20 auf 74,13 (67,71 %) und OH von 21,94 auf 32,41 (47,73 %).
Somit hat sich die Anzahl der Infektionen in Deutschland in diesem Berichtsraum etwas mehr als verdoppelt und in Schleswig-Holstein verdoppelt, während Ostholstein mit 32,4 den kleinsten Wert innerhalb von Schleswig-Holstein aufwies, gefolgt von Flensburg mit 36,9 je 100.000 Einwohner. Die meisten gemeldeten Infektionen in SH meldet der Kreis Pinneberg mit 170,8, was um das 5,3-fache höher liegt als im Kreis Ostholstein aber noch rund zehn Prozent unter dem Bundesdurchschnitt.
Die Kreise und kreisfreien Städte in Schleswig-Holstein weisen auf 100.000 Einwohner umgerechnet (Stand 29. April 0 Uhr, RKI) folgende gemeldete Infektionen auf:
Ostholstein | 32,4 |
Flensburg | 36,9 |
Dithmarschen | 40,5 |
Nordfriesland | 47,1 |
Steinburg | 62,4 |
Schleswig-Flensburg | 63,0 |
Lübeck | 74,1 |
Segeberg | 78,6 |
Neumünster | 81,8 |
Rendsburg-Eckernförde | 85,1 |
Plön | 90,9 |
Kiel | 105,0 |
Herzogtum Lauenburg | 131,8 |
Stormarn | 161,2 |
Pinneberg | 170,8 |
Damit verzeichnet OH in SH erneut den geringsten Stand an Infektionen und weiterhin als einziger Kreis noch keinen Todesfall. Weiterhin ist eine strenge Disziplin bezüglich der Lockerungen und vorhandenen Beschränkungen gefragt, damit dieser Zustand nicht kippt.
Die Zahlen beziehen sich auf den abgeschlossenen Tag – mit Stand 0 Uhr des Folgetages – was somit den gesamten Tag des angegebenen Datums beinhaltet.
Hinweis vom Robert-Koch-Institut zur Erfassung der Daten
Es werden nur Fälle veröffentlicht, bei denen eine labordiagnostische Bestätigung unabhängig vom klinischen Bild vorliegt. Die Daten werden am RKI einmal täglich jeweils um 0:00 Uhr aktualisiert. Durch die Dateneingabe und Datenübermittlung entsteht von dem Zeitpunkt des Bekanntwerdens des Falls bis zur Veröffentlichung durch das RKI ein Zeitverzug, sodass es Abweichungen hinsichtlich der Fallzahlen zu anderen Quellen geben kann.