Eutin – Das Fehrmarnbelt-Komitee unterstützt eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit. Am vergangenen Montag (18.12.) trafen sich die Mitglieder des Fehmarnbelt-Komitees in Rödby-Hafen, unweit der zukünftigen Baustelle. Die Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Tourismus, Bildungseinrichtungen, Gewerkschaften und Kultur waren sich einig, dass der Fehmarnbelt-Tunnel gravierende Veränderungen mit sich bringen werde. Sie tauschten sich darüber aus, was der Bau im Einzelnen für die angrenzenden Regionen auf deutscher und dänischer Seite bedeutet.
Ein zentraler Diskussionspunkt war, wie ein Zusammenbringen der Bewohner in Dänemark und Deutschland begünstigt werden könne. Sogenannte „People-to-People-Projekte“ seien wichtig, um Begegnungen grenzüberschreitend zu ermöglichen. Denn letztlich komme es vor allem auf die Stärkung des nachbarschaftlichen Verhältnisses an, um die gemeinsame Zukunft als gemeinsame Region gestalten zu können.
Dazu wurde als positives Beispiel das INTERREG-Projekt „kultKIT“ vorgestellt. Die Leadpartnerin des Projektes, Erla Hallsteinsdóttir aus Næstved, berichtete aus zweieinhalb Jahren Projektzeit, in denen in 34 Mikroprojekten über 2200 Teilnehmer involviert waren. Für den Kreis Ostholstein begrüßte der Erste Stellvertretende Landrat Timo Gaarz das Projekt und sicherte die weitere Unterstützung des Kreises zu.
Ein intensiver Informationsaustausch der Komitee-Mitglieder betraf die Unterbrechung der Zugverbindung während der Bauphase. Entlang der Verbindungsachse Lübeck-Ringstedt stellt die lange Ausbauzeit des Schienennetzes von voraussichtlich zehn Jahren eine Herausforderung für die Menschen dar. Dazu regten die Komitee-Mitglieder an, den Dialog mit den entsprechenden Verkehrsplanern und Verkehrsvertretern zu stärken.
Außerdem wurde das Projekt PASSAGE (Public AuthoritieS Supporting low-cArbon Growth in European maritime border regions) vorgestellt, das sich mit der Reduzierung des CO2-Niveaus in maritimen Grenzregionen beschäftigt.
Der Vorsitzende des Fehmarnbelt-Komitees, Bürgermeister Holger Schou Rasmussen (Kommune Lolland), kündigte eine Visionskonferenz zur weiteren Entwicklung der engeren Fehmarnbelt-Region an. „Die Fehmarnbelt-Querung wird ebenfalls als ein Projekt angesehen, das sicherlich auch regionale und lokale Herausforderungen birgt, aber auch neue Möglichkeiten für Wachstum und Entwicklung mit sich bringt“, resümiert Rasmussen dieses Treffen des Fehmarnbelt-Komitees.