Kiel – Aus polizeilicher Sicht verläuft das Fest mit bislang zigtausenden Besuchern überwiegend friedlich, auch wenn die Anzahl der Straftaten im Vergleich zum Vorjahr angestiegen ist. Für die Einsatzkräfte gab es eine hohe Einsatzbelastung.
Im Bereich der Hörn und des Bootshafens kam es Sonnabend zu sechs Widerständen, an denen insgesamt 15 Personen beteiligt waren. Hierbei wurden drei Polizisten leicht verletzt, konnten ihre Dienste aber fortsetzen. Auffallend und zugleich erschreckend war der hohe Solidarisierungsgrad von zunächst Unbeteiligten, die die Maßnahmen der Polizei störten.
Insgesamt betrachtet ist die Zahl der Straftaten im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Bislang nahm die Polizei 54 (2018: 34) Anzeigen auf, 27 davon wegen Rohheitsdelikten. Der Großteil der Straftaten (36) wurde am sehr besucherstarken Samstagabend begangen. Am Freitag blieb es mit 18 aufgenommenen Anzeigen vergleichsweise ruhig.
Gegen 30 Personen sprach die Polizei bislang einen Platzverweis aus, den die Betroffenen in 27 Fällen auch befolgten. Für die anderen drei endete der Abend im Polizeigewahrsam. Hier sind die Zahlen des Vorjahres nahezu gleich.
Als übermäßig alkoholisiert und hilflos wurden der Polizei bislang 28 Personen (2018: 17) gemeldet. Elf von ihnen waren derart alkoholisiert und kamen deshalb und aufgrund des Umstands, dass keine Angehörigen oder Bekannten erreicht werden konnten, zur Ausnüchterung ins Polizeigewahrsam.
Ein 31-Jähriger Besucher der Kieler Woche wurde Samstagabend gegen 22.30 Uhr von Passanten in der Kaistraße in Bahnhofsnähe bewusstlos aufgefunden. Nach jetzigem Stand hat der Mann eine Hirnblutung erlitten und musste reanimiert werden. Er schwebt in Lebensgefahr. Der Mann stand vermutlich unter dem Einfluss von Betäubungsmitteln und soll Zeugenangaben zufolge in eine Auseinandersetzung verwickelt gewesen sein, in dessen Verlauf er nach einem Schlag gegen den Kopf zu Boden ging. Die genauen Tatumstände sind noch unklar, die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen aufgenommen.
Gegen 1.15 Uhr in der Nacht auf Sonntag trauten Beamte des 2. Reviers ihren Augen nicht, als ein 30-Jähriger in ihrer Sichtweite einen Wagen der 1. Einsatzhundertschaft besprühte. Bei seiner Festnahme fanden die Polizisten zudem Betäubungsmittel auf.
Bei den von Polizei und Stadt gemeinsam durchgeführten Jugendschutzstreifen fielen Freitag und Sonnabend insgesamt 14 alkoholisierte Jugendliche im Alter von 16 und 17 Jahren auf. Kinder wurden bislang nicht alkoholisiert angetroffen.
Zwei angemeldete Demonstrationen am Freitag und eine Spontandemonstration am Sonnaben, die alle auf oder im Umfeld einer Veranstaltungsfläche stattfanden, verliefen problemlos und ohne besondere Vorkommnisse.