Heiligenhafen – Ende Mai 2019 stellte das Heiligenhafener Polizeirevier ihr Präventionskonzept für mehr Sicherheit für Fahrradfahrer und Fußgänger im Revierbereich vor. Durch gezielte Kontrollen wollten die Beamten auf die Regelungen und Normen hinweisen und das Bewusstsein dafür schärfen. Die Einhaltung der Regeln trägt zur Reduzierung der Gefahren im Straßenverkehr bei. Häufig ist auch das Fehlverhalten von Radfahrern unfallursächlich. Erst wenn der Radfahrer durch vorschriftsmäßige Ausrüstung von den anderen Verkehrsteilnehmern gesehen wird, können diese auf ihn Rücksicht nehmen.
So wurden in den vergangenen vier Monaten im Revierbereich Heiligenhafen, zu dem die Städte und Gemeinden Fehmarn, Großenbrode, Heringsdorf, Neukirchen, Göhl, Heiligenhafen, Oldenburg i.H., Wangels, Lensahn, Damlos, Manhagen, Beschendorf und Harmsdorf gehören, über 1200 Fahrradfahrer und ihre Räder kontrolliert.
Insgesamt wurde das Verhalten von 359 Fahrradfahrern beanstandet. Davon fuhren 133 verbotswidrig auf dem Gehweg. Das Fahren auf dem Fußweg ruft bei Radfahrern oft kein Unrechtsbewusstsein hervor. Außerdem wurde der Radweg häufig in die falsche Richtung benutzt (21 Fälle). 14 Radler missachteten das Rotlicht oder hatten verbotener Weise das Handy am Ohr. Knapp 40 Ausrüstungsmängel stellten die Beamen fest. 36 weitere Verstöße anderer Art (unter anderem Fahren entgegengesetzt der Einbahnstraße oder in der Fußgängerzone) fielen bei den Kontrollen auf. 131 Fahrradfahrer mussten für ihre Verfehlungen bezahlen. Aber auch 57 Kraftfahrzeugführer und/oder Fußgänger erhielten Post.
Anlassbezogen wurden auch einige Atemalkoholtests durchgeführt. Sie lagen unter 1,6 Promille, so dass dies, da keine Ausfallerscheinungen vorlagen, ohne Folgen blieb.
Es wurden auch viele Gespräche mit Verkehrsteilnehmern geführt, die nicht immer zu einem Verwarnungsgeld geführt haben.
Stefan Newe vom Polizeirevier Heiligenhafen sagt im Rückblick auf die Kontrollen: „Vier Monate lang im Sommer 2019 hat das Polizeirevier Heiligenhafen mit den dazugehörigen Polizeistationen von Lensahn bis Fehmarn das Augenmerk auch einmal auf den Radfahrverkehr gerichtet. Es gab viel Zustimmung, aber auch kritische Stimmen. Die einen empfanden diesen Ansatz als überzogen, den anderen gingen die Kontrollen nicht weit genug. Es wurde viel Wert auf eine effektive Verkehrsüberwachung mit Augenmaß gelegt. Die Sicherheit und das Verhalten der Radfahrer – wie das aller anderen Verkehrsteilnehmer – werden auch künftig im Blick der Polizei bleiben."
Die kontrollierenden Polizeibeamten gewannen den Eindruck, dass sich das Verhalten an Verkehrswegen, die öfter als Kontrollort dienten, positiv geändert hat. Ob dies messbare Auswirkungen auf das Unfallgeschehen hat, wird sich zukünftig zeigen.